Dionysos

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    (lateinisch: Bacchus)

    antiker Gott der Griechen; schon in seiner Herkunft zeigt sich Dionysos als Verbindung des Himmlischen mit dem Erdhaften: die Sterbliche Semele will ihren göttlichen Liebhaber Zeus in seiner wahren Gestalt sehen und verbrennt bei der Ankunft des Gottes. Zeus rettet daraufhin Dionysos aus der Asche der Semele und trägt ihn in seinem Oberschenkel aus.

    Dionysos ist der Gott des seligen Rausches, der Fruchtbarkeit, der verzückten Liebe, der Schaffer des Weinstocks. Er ist Lebensspender, aber auch Vernichter, Leben und Tod. Oft wird er mit Aulos, Maske und Weintrauben dargestellt. Er verkörpert die Gegensätze, Widersprüche, Zwiespältigkeiten des Seienden. Dionysisches Wesen will die Nähe, die Auflösung der Individuation, die Versöhnung des Menschen mit der Natur und dem Leben. Dionysos steht für Ekstase, orgiastische Kulte.

    Dionysos wird von Satyrn bzw. Silenen begleitet; er führt die rasenden, dem heiligen Wahnsinn verfallenen Mänaden an, die in Trance junge Tiere zerreißen und opfern. Sein Kult setzte sich im antiken Griechenland durch und wirkte in alle Mysterien hinein. Aus den Festen zu seinen Ehren (Dionysien) entstand die Tragödie des alten Griechenlands. Im heiligen Bezirk des Theatergottes fanden die dramatischen Wettbewerbe (Agone) statt, die zur Entstehung des antiken Theaters führten. In der Philosphie der Neuzeit wird das Dionysische vor allem bei Friedrich Nietzsche in dessen Frühwerk "Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik" bedeutend.

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