Alice Schwarzer

    Aus WISSEN-digital.de

    deutsche Publizistin und Frauenrechtlerin; * 3. Dezember 1942 in Wuppertal


    Als Tochter einer ledigen Mutter geboren, wuchs Schwarzer bei ihren Großeltern auf. Nach Abschluss der Handelsschule und einem Studienaufenthalt in Paris arbeitete sie 1969 als Reporterin bei der Zeitschrift "Pardon". Von 1970 bis 1974 war sie als freie politische Korrespondentin in Paris für Funk, Fernsehen und Printmedien tätig.

    Aufsehen erregte der von ihr 1971 initiierte "Stern"-Artikel "Ich habe abgetrieben", in dem sich 374 Frauen der Abtreibung bezichtigten. Diese Veröffentlichung führte nach Schwarzers Auffassung zur neuen Frauenbewegung der Bundesrepublik Deutschland, aus der sie und die von ihr seit 1977 herausgegebene feministische Zeitschrift "Emma" nicht mehr wegzudenken sind. Nachdrücklich fordert Schwarzer als Ziel der Frauenbewegung den "Einzug der Frau in die von Männern okkupierte Hälfte der Welt", ohne dass dies zum "Preis der Selbstverleugnung der Frauen" geschehen dürfe.

    Alice Schwarzer wurde 1997 vom Deutsche-Staatsbürgerinnen-Verband zur "Frau des Jahres" gewählt. U.a. erhielt sie folgende Auszeichnungen: Bambi (2004), Bundesverdienstkreuz Erster Klasse (2005) und Ludwig-Börne-Preis (2008).

    Publikationen: "Der kleine Unterschied und seine Folgen", "Marion Dönhoff. Ein widerständiges Leben" (1996), "Romy Schneider - Mythos und Leben" (1998), "Simone de Beauvoir. Rebellin und Wegbereiterin" (1999), "Der große Unterschied. Gegen die Spaltung von Menschen in Männer und Frauen" (2000) u.a.

    Kalenderblatt - 3. Mai

    1951 Der Europarat nimmt die Bundesrepublik Deutschland als vollwertiges Mitglied auf. Seit dem 15. November 1950 besitzt die Bundesrepublik die assoziierte Mitgliedschaft.
    1971 Erich Honecker löst Walter Ulbricht in seinem Amt als Erster Sekretär der SED ab. Damit beginnt in Ostdeutschland die Ära Honecker, die bis kurz vor dem Mauerfall andauert.
    1993 Björn Engholm, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, tritt von seinem Amt zurück. Er zieht damit die Konsequenz seiner Falschaussage bezüglich der Barschel-Affäre. Engholm wollte in den nächsten Bundestagswahlen als Vertreter der SPD gegen Helmut Kohl um das Kanzleramt konkurrieren. Johannes Rau löst ihn in seinem Amt als SPD-Chef vorläufig ab.