Nicolas de Largillière

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    französischer Maler; * 10. Oktober 1656 in Paris, † 20. März 1746 in Paris

    Largilliére verbrachte seine Jugend in Antwerpen und bildete sich dort seit 1668 am Vorbild von Rubens und Jordaens zum Künstler aus. In den Jahren 1674 bis 1678 und 1685 war er in London tätig, wo er Karl II. und seine Familie porträtierte. Die Stuarts begünstigten ihn auch in ihrem Pariser Exil. Der Maler kehrte 1682 nach Paris zurück; 1705 wurde er Professor und 1733 Kanzler der Akademie.

    Neben Rigaud gilt Largillière als der erste Porträtist seiner Zeit in Frankreich. Er malte vor allem Einzelbildnisse, ferner einige Historienbilder und Stillleben. Im Unterschied zu Rigaud malte er nicht nur den Hof, sondern vor allem die Mitglieder des vornehmen Bürgertums (unter anderem die Maler Rigaud und Coustou, den jungen Voltaire, Liselotte von der Pfalz und Herzog Friedrich III. von Gotha).

    In den großen Gruppenbildnissen von dem Empfang Ludwigs XIV. durch die Schöffen von Paris 1687, dem Ex-voto der Heiligen Genoveva 1694, der Vermählung des Herzogs von Burgund mit Adelaide von Savoyen 1697 und der Allegorie auf den Regierungsantritt Philipps V. von Spanien verband er den flämischen Kolorismus und den englischen Van-Dyck-Stil der schönen Haltung mit dem spielerischen Geschmack der gesellschaftlichen Konvention des Pariser Hofes.