Neoklassizismus (Architektur)

    Aus WISSEN-digital.de

    (griechisch-lateinisch)

    Bezeichnung für formalistische und historisierende Tendenzen in der Architektur des 20. Jh.s, die sich gegen Jugendstil und Historismus wandte und stattdessen die Wiederaufnahme von klassischen Stilelementen propagierte. Diese Tendenz ist beispielsweise bei Le Corbusier spürbar, unter anderem auch bei Mies van der Rohe, P. Behrens und Th. Fischer.

    Eine besondere Form des Neoklassizismus ist die nationalsozialistische Architektur, z.B. das ehemalige "Haus der Deutschen Kunst" in München von P.L. Troost, 1933-37 ff. Kennzeichen dieser Baukunst ist der Rückgriff auf klassizistische Formen, jedoch teilweise ins Größenwahnsinnige gesteigert, so in den Projekten Hitlers für die Reichshauptstadt "Germania" (Berlin).

    Vergleichbares findet sich in der Baukunst des Faschismus in Italien (Hauptbahnhof in Mailand; "Foro Italico" in Rom).

    Die sowjetische neoklassizistische Architektur fand z.B. in dem Bau der Lomonossow-Universität in Moskau (1949-53) ihren Ausdruck.

    In der französischen Architektur findet der Neoklassizismus seinen Niederschlag, z.B. im "Musée d'Art Moderne" in Paris (1937), in der dänischen und schwedischen Architektur in der Universität in Århus von K. Fisker u.a. (1932 ff.) und in dem Krematorium des Stockholmer Südfriedhofs von E.G. Asplund (1935-40). Neueren Datums sind Tendenzen des Neoklassizismus in den USA mit dem "Lincoln Center for the Performing Arts" in New York.

    Kalenderblatt - 27. Juli

    1794 Der französische Revolutionsführer Maximilien Robespierre wird gestürzt, nachdem er radikal dafür gesorgt hatte, alle Feinde der französischen Revolution der Guillotine zu übereignen. Er war als Vorsitzender des allmächtigen Wohlfahrtsausschusses für eine beispiellose Terrorgesetzgebung verantwortlich. Einen Tag nach seinem Sturz kommt er selbst unter die Guillotine.
    1894 Es kommt zum Krieg zwischen China und Japan, bei dessen Ende im April 1895 China die Unabhängigkeit Koreas anerkennen muss.
    1955 Der Österreichische Staatsvertrag tritt in Kraft, in dem Österreich von den Alliierten als "souveräner und demokratischer Staat" in den Grenzen vom 1. Januar 1938 anerkannt wird.