Jugendstil

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    (französisch: Art Nouveau; englisch: Modern Style)

    eine alle künstlerischen Disziplinen umfassende Stilepoche von 1890 bis 1905. Wegbereiter waren unter anderem die Präraffaeliten und W. Morris mit der Idee eines Gesamtkunstwerks und der Abkehr vom Historismus des 19. Jh.s. Der Name leitet sich von der seit 1896 in München erscheinenden Zeitschrift "Jugend" ab. Die Kunst des Jugendstils setzte sich v.a. mit dem Ornament auseinander, neben pflanzlicher Ornamentik kamen auch geometrische Formen zur Anwendung.


    In ganz Europa und in Amerika bildeten sich Zentren mit Architektur- und Kunsthandwerksstätten: in London die Schule des Handwerks (S.Ch. Ashbee); in Glasgow die Kunstschule (Ch.R. Mackintosh); in Frankreich (Nancy und Paris) die Werkstätten von E. Gallé, H. Guimard, Ch. Plumet; in Brüssel die von V. Horta, H. van de Velde und P. Hankar; in Chicago und New York wirkten L.H. Sullivan und der Glaskünstler L.C. Tiffany; in Wien J. Hoffmann und O. Wagner; in Barcelona A. Gaudí.

    Zentren in Deutschland waren die "Vereinigten Werkstätten für Kunst und Handwerk" in München (B. Pankok, H. Obrist, R. Riemerschmid, A. Endell); in Darmstadt sammelten sich die Künstler um J.M. Olbrich; in Berlin um O. Eckmann und P. Behrens; in Weimar war H. van de Velde ein Vorkämpfer. In Amsterdam wirkte H.P. Berlage.

    Der typische Linienstil floral-vegetabilen Ursprungs beeinflusste auch teilweise die Malerei, sei es bei Einzelpersönlichkeiten (G. Klimt), sei es bei ganzen Gruppen wie der Schule von Worpswede.