Neoafrikanische Literatur

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    Bis an die Schwelle des 20. Jahrhunderts gab es in Afrika südlich der Sahara nur mündlich überlieferte Volksdichtung. Erste Ansätze einer afrikanischen Literatur zeigten sich in Südafrika in den Werken von Thomas Mofolo (1876-1948) und Solomon Tshekiso Plaatje (1877-1932). Das Programm einer modernen afrikanischen Literatur und Philosophie ("Négritude") wurde 1934 in Paris von Aimé Césaire (geboren 1913) aus Martinique, Léopold Sédor Senghor (1906-2001) aus Senegal und Léon-Gontran Damas (1912-1978) aus Guyana formuliert. Es bedeutete Kampf gegen politische und geistige Abhängigkeit und Rückbesinnung auf spezifisch afrikanische Formen (Rhythmus, Tanz, Bildersprache) und Werte; Hauptvertreter wurden I.M. Ouane (1908-1982) aus Mali, A. Sadji (1910-1961) aus Senegal, Mongo Beti (1932-2001) und F. Oyono (geboren 1929) aus Kamerun. Von weiterer programmatischer Bedeutung war 1962 der "Writers Workshop" in Makerere (Uganda), bei dem west- und ostafrikanische Autoren zusammenkamen. Die bekanntesten Vertreter der neoafrikanischen Literatur in der Gegenwart sind Amos Tutuola (1920-1997), Chinua Achebe (geboren 1930) und Wole Soyinka (geboren 1934) aus Nigeria; Nguyi Wa Thiong'o (geboren 1938) aus Kenia; Mariama Bâa (1920-1981), Sembène Ousmane (geboren 1923) und Camara Laye (1928-1980) aus Senegal; Antonio Agostinho Neto (1922-1979) aus Angola.

    Kalenderblatt - 9. Mai

    1976 Die RAF-Terroristin Ulrike Meinhof wird in ihrer Zelle in Stuttgart-Stammheim tot aufgefunden. Meinhof beging während des Prozesses gegen sie und andere Mitglieder der Gruppe Selbstmord. Andreas Baader, der wie sie an der Gründung der Baader-Meinhof-Gruppe mitwirkte, nimmt sich im Oktober 1977 im selben Gefängnis das Leben.
    1993 In Paraguay geht bei den ersten demokratischen Wahlen seit der Gründung des Staats die Colorado-Partei als Sieger hervor. Juan Carlos Wasmosy Monti wird neuer Staats- und Regierungschef.
    1994 Nelson Mandela, seit 1991 Vorsitzender des ANC, wird zum ersten schwarzen Staatsoberhaupt und Regierungschef Südafrikas gewählt. Die Amtszeit des Friedensnobelpreisträgers dauert bis 1999 an.