Mobilfunk

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    Einleitung

    Mobilfunk ist der Oberbegriff für alle Formen des ortsungebundenen Betriebs von Mobiltelefonen oder anderweitiger Telekommunikation über ein Netz von Funkstationen, bei denen der Benutzer - weitgehend unabhängig vom Standort - über tragbare Geräte andere Benutzer erreichen kann.

    Zellulare Mobilfunksysteme (in Deutschland die C-, D- und E-Netze) sind so aufgebaut, dass ortsfeste Funkstellen die Verbindung zu Funkvermittlungsstellen aufbauen, die in das Festtelefon-Vermittlungsnetz eingebunden sind. Es ist dabei sowohl Sprachkommunikation als auch Datenübertragung möglich. Die zur Informationsübertragung genutzten Frequenzen liegen im Bereich zwischen 420 und 2500 MHz.

    Ein Mobilfunkgerät nimmt Funkkontakt zur nächstgelegenen Funkrelaisstation auf, die mit Sende- und Empfangseinrichtungen ausgestattet ist. Jede dieser Stationen deckt mit einer bestimmten Funkfrequenz einen begrenzten Bereich ab. Verlässt man den Bereich einer Funkzelle, übernimmt die nächstgelegene Station die Übertragung.

    Die verschiedenen Netze

    Eine in Deutschland übliche Einteilungsmöglichkeit beim Mobilfunk ist die Unterscheidung nach den verwendeten Netzen - A bis E.

    Außerdem wird nach Analognetz und Digitalnetz unterschieden:

    a) Analognetze sind das A-Netz (keine Selbstwahl möglich, Handvermittlung erforderlich), das B-Netz (noch nicht als Zellularsystem aufgebaut, aber bereits Selbstwahl möglich) und das C-Netz (als Zellularsystem aufgebaut, meist in Kraftfahrzeugen genutzt, für Sprach- und Datenübertragung geeignet).

    Das A-Netz wurde 1977, das B-Netz 1994 und das C-Netz Ende 2000 abgeschaltet.

    b) Digitalnetze für Sprach- und Datenübertragung sind das D1-Netz (Netzbetreiber: T-Mobile International AG & Co. KG), das D2-Netz (Netzbetreiber: Vodafone D2 GmbH), das E1-Netz (Netzbetreiber: E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG) und das E2-Netz (Netzbetreiber: O2 GmbH & Co. OHG). Das D-Netz besitzt eine Reichweite von etwa 50 km und das E-Netz von etwa 8 km (auf Grund verringerter Sendeleistung und erhöhter Frequenz).

    Zusätzlich existiert für die Übertragung von Daten noch der Datenfunkdienst Modacom (Mobile Data Communication) der Deutschen Telekom AG im Frequenzbereich von 420 MHz.

    GSM-System und Satellitenmobilfunk

    Wegen der unterschiedlichen zellularen Mobilfunksysteme wurde von der Konferenz der Europäischen Post- und Telekommunikationsorganisationen (CEPT) beschlossen, ein neues, gemeinsames zellulares Mobilfunksystem zu entwickeln. Es entstand das GSM-System (Global System for Mobile Communications) für die Frequenzbereiche 900 MHz und 1800 MHz. Dieses gilt in Europa (für die EU-Mitgliedsstaaten verbindlich), in vielen Ländern Asiens und in anderen Regionen der Welt als Standard.

    Zusätzlich existiert noch das GSM 1900, das vorwiegend in Nordamerika (einschließlich Kanada), Chile, Bermuda, Dominikanische Republik und Peru verwendet wird.

    In gering besiedelten Regionen der Erde und auf den Meeren gibt es die Möglichkeit, den Satellitenmobilfunk zu nutzen.

    Weitere Mobilfunkdienste

    Weitere Mobilfunkdienste sind die Funkrufdienste (die Gebühren für die Funkrufe gehen zu Lasten des anrufenden Teilnehmers), private Funkdienste (als nichtöffentlicher Mobilfunk oder Betriebsfunk bezeichnet und der Bündelfunk) für Behörden und Organisationen (z.B. für Feuerwehr, Polizei und Taxifahrer), der Flugfunkdienst und der Seefunkdienst.