Maßwerk

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    geometrisch mit dem Zirkel konstruierte ("gemessene") Schmuckform der Architektur der Gotik, bestehend aus Kreisen, Kreissegmenten, gekrümmten geometrischen Formen (Drei- und Vierecken) und Stäben.

    Die Grundform ist der Drei- bis Sechspass. Das Maßwerk unterteilt künstlerisch Fenster, Giebel, Portale, Fassaden, Brüstungen, Triforien, Wimperge und Nischen. Ursprünglich wurde das Maßwerk zur Untergliederung der Fenster aus romanischen Vorstufen entwickelt. Die ältesten echten gotischen Maßwerkfenster entstanden in Frankreich (Kathedrale von Reims, 1211-27). Aus einfachen Radfenstern schuf die Gotik riesige Fensterrosen (Paris, Notre Dame).

    Als Grundform fungiert der Pass, ein Kreissegment; je nach Anzahl der Pässe, die durch so genannte Nasen voneinander getrennt sind, spricht man von Dreipass, Vierpass etc. Der Spitzbogen als Einzelelement des Maßwerks heißt auch Blatt. Die Hoch- und Spätgotik entwickelte eine unüberschaubare Fülle von Einzelelementen und Variationen. Eine spätgotische Sonderform ist die Fischblase (Flamboyant), in Portugal der Emanuelstil. Die Dekoration großer Flächen gelang v.a. mittels Stabwerk im englischen Perpendicular Style. Die Verkleidung großer Kirchenfenster (Straßburger Münster) wurde mit einer Maßwerkfassade (Schleierwerk) vorgenommen.

    Kalenderblatt - 4. Mai

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