Hans-Heinrich Sievert

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    deutscher Sportler; * 1. Dezember 1909 nahe Eutin, † 6. April 1963 in Eutin

    1930, mit 21 Jahren, gewann der in der Nähe von Eutin geborene Landwirtssohn seine erste deutsche Meisterschaft im Kugelstoßen. Von Anfang seiner sportlichen Laufbahn an hatte Sievert besonderen Wert auf Vielseitigkeit gelegt, so dass er schon 1932 für die Olympischen Spiele in Los Angeles als Teilnehmer im Zehnkampf gemeldet war. Doch Glück hatte der Jurastudent nicht. Schon im Training hatte er sich eine Schulterverletzung zugezogen, lag aber dennoch bis zur siebenten Übung ganz vorne. Im Stabhochsprung musste er dann aufgeben, weil er sich den Fuß vertreten hatte. Am Zehnkampf der Olympischen Spiele 1936, für den er als Favorit gegolten hatte, konnte er nicht teilnehmen, weil er wieder nicht im Vollbesitz seiner körperlichen Leistungsfähigkeit war.

    Trotz der vielen Enttäuschungen war Sievert einer der ganz Großen der deutschen Leichtathletik: Insgesamt verbesserte er dreimal den Weltrekord, war zweimal Studentenweltmeister und holte sich einmal den Europameistertitel. Er wurde von amerikanischen Journalisten zum "weltbesten Sportler des Jahres 1934" gewählt. Wegen einer Kriegsverletzung wurde ihm ein Unterschenkel amputiert. Nach dem Krieg war er zunächst als Amtsgerichtsrat in Hamburg tätig und wurde 1953 Sportreferent des Bundesinnenministeriums. Hauptsächlich ihm war es zu verdanken, dass der Sportetat der Bundesregierung bis 1958 von 300 000 Mark auf 1,8 Millionen stieg. 1957 erkrankte Dr. Hans-Heinrich Sievert an einem Herzmuskelschaden, von dem er sich nie mehr ganz erholte. Er starb auf seinem Landgut in Eutin.

    Kalenderblatt - 9. Mai

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