Walter Hasenclever

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    deutscher Schriftsteller; * 8. Juli 1890 in Aachen, † 21. Juni 1940 in Les Milles, Aix-en-Provence


    1914-16 Kriegsfreiwilliger im Westen und Makedonien, dann ein Jahr im Lazarett bei Dresden; wurde Pazifist. Nach dem Krieg in Dresden, dann Berlin, 1924-30 als Korrespondent in Paris, dann Hollywood und wieder Berlin. 1933 ausgebürgert, emigrierte nach Südfrankreich, Jugoslawien, England, Italien und wieder nach Frankreich, wo er, im Lager Les Milles interniert, beim Näherkommen deutscher Truppen am 21. Juni 1940 den Freitod wählte.

    Hasenclever zählt zu den Wortführern des expressionistischen Dramas. Seine Gestalten sind Typen, sinnbildliche Vertreter einer Idee, keine individuellen Menschen. So z.B. im bekanntesten Bühnenwerk Hasenclevers, "Der Sohn" (1914), wo der Sohn zum Exponenten der geknechteten jungen Generation wird, während der Vater für die tyrannische Elternschaft steht. In dem Drama "Antigone" (1917) erfolgt der expressionistisch-ekstatische Aufruf zur Weltversöhnung, während in dem Schauspiel "Die Menschen" der Gedanke ausgeführt wird, dass nicht der Täter, sondern der durch die Tat Betroffene der eigentlich Schuldige sei, ähnlich wie es Werfel in seiner Erzählung "Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuldig!" darlegt.

    Weitere Werke: "Ein besserer Herr" (1926), "Irrtum und Leidenschaft" (posthum 1969) u.a.

    Kalenderblatt - 29. April

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