Translatio imperii

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    (lateinisch "Übertragung der Herrschaft")

    bezeichnet die Übertragung der Vorherrschaft von einem Volk auf ein anderes; wichtiger Grundbegriff der mittelalterlichen Geschichtstheorie, der von der christlichen Geschichtsschreibung aus der griechisch-römischen Historiografie übernommen wurde.

    Bedeutsam: kuriale Translationstheorie; wurde 1160-65 von Geschichtsschreibern beim Papst Alexander III. (oder von ihm selbst?) entwickelt und interpretierte die Kaiserkrönung Karls des Großen 800 als Übertragung des Kaisertums von den Römern bzw. Griechen auf die Franken durch den Papst. Innozenz III. verwandte diese Translationstheorie im staufisch-welfischen Thronstreit.