Staatssicherheitsdienst

    Aus WISSEN-digital.de

    umgangssprachlich: Stasi; Abk. (in den 1950ern üblich): SSD;

    politische Polizei und Geheimdienst der Deutschen Demokratischen Republik.

    1950 offiziell gegründet als Ministerium für Staatssicherheit (MfS), 1953 bis 1955 zunächst als Staatssekretariat dem Innenministerium zugeordnet, dann ab 1955 wieder als Ministerium für Staatssicherheit selbstständig, war der Staatssicherheitsdienst der SED-Führung und in den letzten Jahren seiner Existenz fast ausschließlich dem SED-Generalsekretär verantwortlich. Entsprechend dem Ziel, den Schutz der bestehenden Staats- und Gesellschaftsordnung zu gewährleisten, bestanden seine Aufgaben in Überwachung der Bevölkerung, Spionageabwehr, Verhinderung von Sabotage und "staatsfeindlicher Tätigkeit", Nachrichtenbeschaffung im In- und Ausland. Der Staatssicherheitsdienst hatte in den siebziger und achtziger Jahren einen riesigen Apparat mit unzähligen Zuträgern etabliert, der mit dem Zusammenbruch des sozialistischen Systems in der DDR aufgelöst wurde.

    Über die bespitzelten Personen legte der Stasi Millionen von Akten an, die heute in der Gauck-Behörde aufbewahrt und unter bestimmten Voraussetzungen eingesehen werden können. Der Umgang mit den Stasi-Akten ist umstritten und bietet immer wieder Anlass für öffentliche Diskussionen. Im Streit zwischen der Gauck-Behörde und Altkanzler Helmut Kohl bezüglich der Veröffentlichung der durch die Stasi angefertigten Abhörprotokolle (sie sollten Aufschluss in der CDU-Parteispendenaffäre geben) entschied das Bundesverwaltungsgericht im Juni 2004 zugunsten Kohls.

    Kalenderblatt - 27. Juli

    1794 Der französische Revolutionsführer Maximilien Robespierre wird gestürzt, nachdem er radikal dafür gesorgt hatte, alle Feinde der französischen Revolution der Guillotine zu übereignen. Er war als Vorsitzender des allmächtigen Wohlfahrtsausschusses für eine beispiellose Terrorgesetzgebung verantwortlich. Einen Tag nach seinem Sturz kommt er selbst unter die Guillotine.
    1894 Es kommt zum Krieg zwischen China und Japan, bei dessen Ende im April 1895 China die Unabhängigkeit Koreas anerkennen muss.
    1955 Der Österreichische Staatsvertrag tritt in Kraft, in dem Österreich von den Alliierten als "souveräner und demokratischer Staat" in den Grenzen vom 1. Januar 1938 anerkannt wird.