Porzellan
Aus WISSEN-digital.de
(italienisch)
ursprünglich Name einer weißen Meeresschnecke.
Kostbare weiße Tonware, feinkeramisches Erzeugnis. Gemisch aus pulverisiertem Kaolin (Porzellanerde), Feldspat und Quarz. Gebrannt ein festes und poröses Material. Unterschieden wird zwischen dem bei höheren Temperaturen gebrannten Hartporzellan (ca. 50 % Kaolin, 25 % Feldspat, 25 % Quarz) und dem empfindlicheren weichen Porzellan (ca. 25 % Kaolin, 45 % Quarz, 30 % Feldspat). Für Geschirr wird das Porzellan mit einer Glasur versehen. Diese wird nach dem ersten Brand von der porösen Masse aufgenommen. Beim zweiten Brand gerät sie in Fluss und bildet einen Überzug. Unglasiertes Porzellan ist matt und rau (Biskuitporzellan) und dient der Statuenanfertigung. Das Bemalen des Porzellans erfolgt unter der Glasur mit feuerfesten Metalloxiden, die erst nach dem Brennen ihre beabsichtigte Farbe zeigen, oder auch auf der Glasur nach dem Brand. Porzellan wird auch für künstlerische Zwecke verwendet.
Geschichte
In China (Fundort Kao-ling) wurde Kaolin wohl schon in vorchristlicher Zeit, sicher aber seit dem 4. Jahrhundert für Keramik verwendet. Ab dem 13. Jahrhundert kamen vereinzelt Porzellanstücke nach Europa. Seit dem 16. Jahrhundert wurde Porzellan aus China nach Europa exportiert und z.T. nach europäischen Bestellungen hergestellt. In Europa wurden zunächst nur Nachahmungen (Medici-Porzellan, weißglasierte Fayencen und Majoliken) hergestellt; erst um 1708 gelang die Herstellung von weißem Porzellan durch E.W. von Tschirnhaus in Dresden. Herstellung seit 1710 in Meißen (Sachsen), seitdem weltberühmt als Meißner Porzellan.
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