Henri de Toulouse-Lautrec
Aus WISSEN-digital.de
französischer Maler und Grafiker; * 24. November 1864 in Albi, † 9. September 1901 auf Schloss Malromé, Gironde
Kaum ein Künstler der beginnenden Moderne hat auf die Plakatkunst so stark eingewirkt wie Henri de Toulouse-Lautrec. Er gilt als ein Hauptmeister des Fin-de-Siècle.
Lebensstationen
Toulouse-Lautrec gehörte einer südfranzösischen Familie aus altem Adel an. Schon mit vier Jahren kam er mit seiner Mutter von Albi nach Paris, wo er erzogen wurde. Das körperliche Unglück eines zweimaligen Beinbruchs mit 14 und 15 Jahren hemmte sein Wachstum und machte ihn zum Krüppel.
Seine künstlerische Begabung bildete er bei Bonnat 1883 und bei Cormon 1884 aus, aber seine eigentliche Kunst des zeichnenden Malens und malenden Skizzierens konnte er nur aus sich selber entwickeln. Toulouse-Lautrec lebte seit 1886 auf dem Montmartre. Er starb, erst 38 Jahre alt, an den Folgen übermäßigen Alkoholkonsums.
Künstlerisches Werk
Toulouse-Lautrec interessierte sich ausschließlich für die Menschendarstellung und wurde weniger von den eigentlichen Impressionisten als vielmehr von Manet und ganz besonders Degas beeinflusst, später auch von van Gogh. Er wurde der unvergleichliche Schilderer der Welt der Cafés und Kabaretts, der Vorstadttheater und Tanzlokale, doch auch der des Sports, der Politik und der Arbeit.
1892 wandte er sich der Farblithografie zu und brachte sie - angeregt vom japanischen Farbholzschnitt - zu höchster künstlerischer Vollendung: in Einzelblättern, Folgen, Illustrationen, nicht zuletzt in Plakaten. Seine Karriere als Plakatmaler begann 1890 mit einer Anzeige für das Vergnügungslokal "Moulin Rouge".
Toulouse-Lautrec schuf über 500 Gemälde, über 3 000 Zeichnungen und 368 Lithografien.
Werke (Auswahl)
"Ambassadeurs. Aristide Bruant dans son Cabaret" (1892, Farblithografie); "Le Divan Japonais" (1892/93, Farblithografie); "Le Café concert" (1893); "Yvette Guilbert" (1894 und 1896); "Im Salon der Rue des Moulins" (1894, Albi, Musée Toulouse-Lautrec); "Mélodies de Désiré" (1895); "Elles" (1896), "Au pied du Sinaï" (zum gleichnamigen Buch von G. Clemenceau, 1898).
Einzelblätter: "Die Goulue und der Schlangenmensch Valentin"; "Jane Avril" (1883); "La Grande Loge" (1894).
Zeichnungen: "Au Cirque" (veröffentlicht 1905) u.a.
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