Fra Bartolomé de Las Casas

    Aus WISSEN-digital.de

    spanischer Missionar; * 1474 in Sevilla, † 31. Juli 1566 in Madrid

    Ab 1502 lebte Las Casas auf Hispaniola. 1512 wurde er zum Priester geweiht und zehn Jahre später trat ein in den Orden der Dominikaner ein. 1543 wurde er zum Bischof von Chiapas ernannt.

    Durch seine eigenen Erfahrungen mit der spanischen Kolonialpolitik in den von Kolumbus entdeckten Gebieten wurde Las Casas zu einem der bedeutendsten Verfechter der Rechte der Indios. Er wurde zum Kritiker der spanischen Ausbeutungs- und Ausrottungspolitik der amerikanischen Ureinwohner. Einer seiner größten Erfolge war der Erlass der "Neuen Gesetze" durch Karl V. 1542, die zumindest auf dem Papier die Gleichstellung der Indios mit den Spaniern festlegten. Die Macht des Kaisers reichte allerdings nicht aus, um eine tatsächliche Veränderung der Verhältnisse in Mittel- und Südamerika zu bewirken. Der zum Bischof von Chiapas ernannte Las Casas wurde 1547 von seinen Gegnern gezwungen, die Neue Welt zu verlassen. Er versuchte von da an bis zu seinem Tod am spanischen Hof in Madrid für die Indios zu wirken. Las Casas' Vorschlag, die Indios durch afrikanische Sklaven zu ersetzen, die den Strapazen der Plantagen und Bergwerke körperlich eher gewachsen schienen als die Indios, resultierte aus seinem Mitleid mit den Indios, war aber sicher eine verhängnisvolle Idee; denn die Afrikaner wurden ebenso grausam behandelt wie die Indios. Las Casas distanzierte sich bald von seinem Vorschlag.

    Neben seinem Eintreten für die Indios ist vor allem Las Casas' Werk als Geschichtsschreiber von bleibendem Wert. Er schrieb eine Biografie des Kolumbus und eine Chronik der spanischen Kolonisation der Neuen Welt.

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