im 4. Jh. aufkommende theologische Lehre über das Wesen Christi; nach dem aus Alexandria stammenden Priester Arius benannt, der Christus als ein aus dem Nichts entstandenes Geschöpf Gottvaters bezeichnete, das erst zum Sohnesrang aufgestiegen sei. Zur Klärung der die Christenheit bewegenden Streitfrage berief Konstantin der Große das Konzil von Nizäa (324/25) ein; es entschied für die Wesensgleichheit mit dem Vater (siehe auch Nizänisches Symbol). Dennoch wirkte die Arius-Lehre in radikaler (wesensungleich) und vermittelnder Form (ähnlich oder wesensähnlich) weiter. Der Arianismus wurde zur Konfession unter anderem der Goten (Wulfila), Vandalen und Langobarden (auch Arianer genannt). Weltgeschichtlich entscheidend war das Bekenntnis der Franken zur katholischen Lehrauffassung (Chlodwigs Übertritt zum katholischen Glauben 496); seit dem 6. Jh. folgten ihnen fast alle Germanenvölker, am längsten blieben die Langobarden arianisch.