Silvio Pellico

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    italienischer Dichter; * 25. Juni 1789, † 31. Januar 1854

    Silvio Pellico, der Sohn des Dichters Onorato Pellico, wurde nach Studien in Lyon und Mailand Lehrer und trat zunächst als Dramatiker an die Öffentlichkeit. Für die von ihm 1819 gegründete und später von den Österreichern verbotene Zeitschrift "Il Conciliatore" schrieb er Aufsätze über die Tragödie und romantische Dichtung. Durch den Grafen Porro-Lambertenghi, bei dem er Hauslehrer gewesen war und in dessen Haus er Byron und Mme. de Staël kennen lernte, kam er zur italienischen Freiheitsbewegung. Am 13. Oktober 1820 wurde er als Karbonaro verhaftet, in die Bleikammern von Venedig gebracht und 1822 zum Tode verurteilt. Nach seiner Begnadigung zu 15-jähriger Kerkerhaft verbrachte er noch acht Jahre auf dem Spielberg bei Brünn. 1830 erhielt er die Freiheit wieder und zog sich, körperlich gebrochen, nach Turin zurück.

    Pellicos Hauptwerk, "Le mie prigioni" ("Meine Gefängnisse"), das meistgelesenste Werk des Risorgimento, ist eine Darstellung seiner Gefängnisjahre in Österreich. Die innere Entwicklung Pellicos, die sich darin widerspiegelt, gleicht der Manzonis; sie führt ihn von einem auf der Vernunft gegründeten Stoizismus, dem er unter dem Einfluss der französischen Aufklärung zuerst huldigte, zu christlicher Demut, die es ihm verbietet, seine Gegner zu hassen. Seine romantisch-patriotischen Tragödien, auch die ehemals berühmte "Francesca da Rimini", die von Byron ins Englische übertragen wurde, sind heute vergessen.