Rohr (Technik)

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    langer, an den Enden offener Hohlkörper mit meist kreisförmigem Querschnitt und im Vergleich zum Durchmesser geringer Wanddicke. Rohre, zu Rohrleitungen beliebiger Länge zusammengesetzt, dienen zum Transport flüssiger, gasförmiger, seltener fester Stoffe. Sie finden auch als Konstruktionselement, z.B. für Gerüste oder als Halbzeuge, z.B. zur Herstellung ring- oder buchsenförmiger Werkstücke, Verwendung.

    Stahlrohre werden nahtlos oder aus gerundeten Blechtafeln bzw. gewickelten Blechstreifen hergestellt.

    Beim Fertigen nahtloser Stahlrohre kann man unterteilen in:

    a) Herstellen eines dickwandigen Hohlkörpers (Luppe, Rohrluppe);

    b) Ausstrecken der Luppe und

    c) Herstellen der Endabmessung.

    Geschweißte Stahlrohre werden durch Stumpf- oder Überlappschweißen von Schlitzrohren (gerundete Blechtafel) oder Spiralrohren (schraubenförmig aufgewickelter Blechstreifen) hergestellt; geschieht meist automatisch. Beim Fretz-Moon-Verfahren wird z.B. ein erwärmtes endloses Stahlband von mehreren hintereinander angeordneten Walzenpaaren mit Rundkalibern zum Rohr gebogen und an seinen Kanten durch Stumpfpressschweißen verbunden. Diese Rohre können mit größeren Durchmessern und geringen Wanddicken als nahtlose hergestellt werden, aber auch mit besonders großen Wanddicken.

    Gusseisen- oder Stahlgussrohre werden stehend gegossen oder im Schleuderguss hergestellt. Hierzu gehören Flanschrohre (für Gas- und Wasserleitung) und Muffenrohre (z.B. für Kanalisations- und Abwasserleitungen) mit Muffe an einer Seite zum Abdichten.

    Nichteisenmetallrohre (aus Kupfer, Blei, Aluminium u.a.) werden durch Ziehen oder Strangpressen hergestellt. Beton- und Stahlbetonrohre werden durch Schleuder-, Schwerkraftguss, Stampfen oder Rütteln erzeugt. Kunststoffrohre werden meist durch Strangpressen, aber auch durch Runden von Platten und anschließendes Verschweißen hergestellt.