Pastellmalerei

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    Trockenmalerei, mit Pastellstiften ausgeführt, unter Benutzung von gerautem und getöntem Papier. Die Pastellmalerei nimmt eine gewisse Zwischenstellung zwischen Zeichnung und Malerei ein. Mittels Übereinanderlegen, Verreiben, Wischen der Farben wird eine größtmögliche Annäherung an malerische Wirkungen erzielt. Als Kolorierung in der Handzeichnung lässt sich die Pastellmalerei bis ins 15. Jh. zurückverfolgen; im 16. Jh. sehr weit verbreitet in Italien, im 17. Jh. auch in den Niederlanden und Frankreich. Eine vollkommene Ausprägung der eigentlichen Pastellmalerei erfolgte erst im 18. Jh., vorzugsweise in Frankreich, wo sie geradezu eine Modeerscheinung des Rokoko wurde. Hierzu trug besonders die venezianische Pastell-Malerin Rosalba Carriera bei, v.a. während ihres Pariser Aufenthaltes 1720-21. Einer ihrer bekanntesten Nachfolger war Maurice Quentin de La Tour. In England ragten T. Gainsborough, in Deutschland A.R. Mengs, A. Kauffmann, A. von Menzel mit ihrer Pastellmalerei heraus. Der Klassizismus beendete die Zeit der Pastellmalerei; erst in den 70er Jahren des 19. Jh.s wurde sie wieder ernsthafter betrieben, in Frankreich z.B. durch E. Degas, A. Renoir; in Deutschland durch Lenbach, der seine Bildniszeichnungen mit Pastellfarben belebte. Künstler wie Munch, Picasso u.a. vermochten die zeichnerischen Tendenzen der Pastellmalerei wieder hervorzuheben.