Oman

    Aus WISSEN-digital.de


    Geografie

    Das Sultanat Oman liegt im Südosten der arabischen Halbinsel. Mit einer Fläche von 309 500 km² ist das Land etwa so groß wie Italien. Im Nordwesten grenzt Oman an die Vereinigten Arabischen Emirate, im Westen an Saudi-Arabien und im Südwesten an Jemen. Der nördliche Teil der Halbinsel Ruus Al Jibal, die im Norden der Vereinigten Arabischen Emirate liegt, gehört als Exklave zum Staatsgebiet von Oman, von hier aus überwacht das Land die so genannte Straße von Hormus, eine Meerenge, die den Persischen Golf mit dem Arabischen Meer verbindet und damit einen der bedeutendsten Schifffahrtswege darstellt. Zu Oman gehören weiter die Kuria-Muria-Inseln und die Masirah-Insel vor der Ostküste des Landes.

    Im Nordosten des Landes liegt zwischen der Stadt Maskat und der Grenze zum Nachbarland Vereinigte Arabische Emirate eine fruchtbare Küstenebene (Al Batina), die rund 300 km lang und zwischen 15 und 30 km breit ist. Südlich davon erstreckt sich das Omangebirge (Al Hajar) mit Höhen bis über 3 000 m (höchste Erhebung des Landes ist der Jabal Akhdar mit 3 018 m). Weiter in Richtung Süden liegt die Innere Wüste (Jiddat al Harasis), die den zentralen Teil Omans einnimmt. Kies- und Steinwüsten gehen im Westen in die Große Arabische Wüste (Rub al Khali) über, deren Großteil auf dem Territorium Saudi-Arabiens liegt. Die Wüste reicht bis zur Küste am Arabischen Meer. In der Provinz Dhofar im Süden des Landes erreichen die Karaberge Höhen bis zu 1 600 m.

    Die Hauptstadt Maskat liegt an der nordöstlichen Küste am Golf von Oman.

    Klima

    Das Klima Omans ist durch ganzjährige hohe Temperaturen gekennzeichnet. In der Hauptstadt Maskat am Golf von Oman werden im Januar durchschnittliche Werte von 22 °C, im Juli von 34 °C gemessen. Ein heißer Fallwind aus dem Omangebirge (Gharbi) lässt die Temperaturen während des Sommers auch über 50 °C ansteigen. Passatwinde und die Ausläufer des indischen Monsuns sorgen an der Küste im Norden zwar für relativ hohe Luftfeuchtigkeit, die durchschnittliche Niederschlagsmenge in Maskat ist mit rund 100 mm jährlich aber niedrig. An den Hängen des Omangebirges werden regional bis zu 500 mm gemessen, während es in den Wüstenregionen extrem trocken ist.

    Flora und Fauna

    Ein Großteil Omans ist von Wüste und Halbwüste mit Trockengräsern und Dornsträuchern bedeckt. In den niederschlagsreicheren Regionen (Berghänge des Omangebirges) wachsen unter anderem Wacholder, Akazien, Olivenbäume, Zedern, Jasmin und Maulbeerfeigen. Im Karagebirge in der Provinz Dhofar wachsen überwiegend Trockensträucher, darunter der Weihrauchbaum und Myrrhensträucher.

    Die ehemals artenreiche Tierwelt ist durch Einengung des Lebensraums und starke Bejagung in ihren Beständen teilweise stark gefährdet. Leoparden, Wölfe, Luchse und Hyänen kommen nur noch selten vor, als so gut wie ausgerottet gilt die Weiße Oryxantilope. Bergziegen, kleinere Säugetiere, Vögel, Schlangen und Skorpione kommen häufig vor.

    Bevölkerung

    Rund 2,35 Millionen Menschen leben in Oman. Dazu kommen über eine halbe Million Ausländer, überwiegend aus anderen arabischen Staaten, dem Iran, Persien und Indien bzw. Pakistan. Nur wer als Kind omanischer Eltern geboren wird, ist auch omanischer Staatsbürger. Mit etwa 8 Einwohnern pro Quadratkilometer ist das Land statistisch gesehen nur sehr dünn besiedelt; tatsächlich sind jedoch rund 95 % des Staatsgebietes gar nicht besiedelt bzw. nur von nomadischen Beduinen bewohnt. Die fruchtbare Ebene Al Batina am Golf von Oman, der Großraum Maskat und die Küstenebene der Provinz Dhofar weisen die dichteste Besiedlung auf. Die Hauptstadt Maskat am Golf von Oman hat etwa 635 000 Einwohner im Großraum. Weitere bevölkerungsreiche Städte sind Seeb (223 000 Einwohner), Salalah (157 000 Einwohner), Ibri (98 000) und Suhar (105 000).

    Rund 88 % der Bevölkerung gehören dem Islam an, der Staatsreligion in Oman ist. Knapp über die Hälfte der Muslime sind Ibaditen, rund ein Viertel sind Sunniten. Hindus und Christen bilden kleine religiöse Minderheiten. Die Amtssprache im Land ist Arabisch, als Handelssprache ist Englisch üblich.

    Sozial-, Bildungs- und Gesundheitswesen sind gut ausgebaut. Die mittlere Lebenserwartung liegt bei 73 Jahren, das Bevölkerungswachstum wird auf rund 3,3 % geschätzt und beruht überwiegend auf natürlichem Wachstum (Geburtenüberschuss) und nicht auf Einwanderung. Drei Viertel der Omaner können lesen und schreiben.

    Politisches System

    Das Sultanat Oman ist eine absolute Erbmonarchie. Der Sultan (seit 1970 Qaboos bin Said Al Said) ist Staatsoberhaupt und gleichzeitig Chef der Regierung. Er ernennt die Mitglieder des Kabinetts und die 58 Mitglieder des Nationalen Rats (Majlis al-Dawla), der rein beratende Funktion hat. Weiter gibt es eine beratende Versammlung (Madjlis al-Shura) mit 83 Sitzen. Deren Abgeordnete werden in allgemeinen Wahlen für vier Jahre gewählt. Auch die Mafjlis al-Shura hat rein beratende Funktion. Politische Parteien sind verboten. Eine Verfassung im eigentlichen Sinne existiert nicht; 1996 veröffentlichte der Sultan ein Dokument, das unter anderem die Erbfolge, die Existenz eines Premierministers und die Unvereinbarkeit von politischem Amt und Posten in der freien Wirtschaft für die Minister festschreibt.

    Die Rechtsprechung erfolgt nach islamischem Recht. Oman ist in fünf Regionen (manaatiq) und drei Gouvernements (muhaafazaat) untergliedert.

    Wirtschaft

    Der Wohlstand Omans basiert auf der Erdölförderung (das Pro-Kopf-Einkommen der Bevölkerung liegt bei rund 8 900 US-Dollar, Stand 2003). Seit der zweiten Hälfte der 1960er Jahre wird Erdöl gefördert, die bedeutendsten Lagerstätten befinden sich in der Provinz Dhofar und im Süden des Omangebirges. Die Regierung unternimmt einige Anstrengungen, um die Wirtschaft zu diversifizieren, da die Lagerstätten voraussichtlich um 2020 erschöpft sein werden und die Fördermengen aufgrund geologischer Probleme bereits seit 2004 zurückgehen. Ende der 1970er Jahre begann die Förderung von Erdgas, 1998 wurde eine Gasverflüssigungsanlage fertig gestellt, mit der der Export aufgenommen werden konnte. Weitere wichtige Faktoren für die Wirtschaft des Oman sind die großen Kupfervorkommen (1994 Fertigstellung eines Kupferschmelzwerkes) und eine leistungsfähige Landwirtschaft.

    Rund 10 % aller Erwerbstätigen sind im landwirtschaftlichen Bereich beschäftigt. Dank großer unterirdischer Wasserspeicher ist eine Bewässerung der Felder möglich. Angebaut werden vor allem Datteln, Tomaten, Melonen, Weizen, Mais, Oliven, Zitrusfrüchte und Baumwolle. In vielen Bereichen kann der Eigenbedarf der Bevölkerung an Nahrungsmitteln gedeckt werden. Die Viehwirtschaft befindet sich teilweise in den Händen nomadisierender Beduinen. Auch die Fischerei spielt eine bedeutende Rolle bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln.

    Schwerpunkt der nur mäßig entwickelten Industrie ist die Verarbeitung von Erdöl und Erdgas. Weiter werden vor allem Baustoffe wie z.B. Zement produziert. Die Industrie erwirtschaftet rund 56 % des Bruttoinlandsproduktes.

    Etwa 80 % des Exportvolumens entfallen auf Erdöl und Erdgas, weiter werden Datteln und Weihrauch ausgeführt. Importiert werden vor allem Maschinen, Fahrzeuge, Industriegüter und Nahrungsmittel. Die wichtigsten Handelspartner sind Japan, die Vereinigten Arabischen Emirate, China, Südkorea und die USA. 2004 konnte ein Wirtschaftswachstum von 1,2 % erzielt werden. Problematisch bleibt die hohe Arbeitslosenquote von 15 %, der die Regierung durch "Omanisierung" (den Ersatz ausländischer durch omanische Arbeitskräfte) zu begegnen versucht.

    Die wichtigsten Häfen des Landes liegen bei Maskat und bei Matra, internationale Flughäfen gibt es ebenfalls in der Nähe der Hauptstadt Maskat und in Salalah an der Südwestküste.

    Währung ist der Oman-Rial, der einen festen Wechselkurs zum US-Dollar besitzt.

    Sultanat Oman

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    Saltanat Uman
    Amtssprache Arabisch
    Hauptstadt Maskat
    Staatsform absolute Erbmonarchie mit einer Verfassung von 1996
    Fläche 309.500 km²
    Einwohner 2.350.000
    Währung Oman-Rial
    Zeitzone UTC+4
    KFZ-Kennzeichen OM
    Internet-TLD .om
    Telefonvorwahl 00968

    Kalenderblatt - 24. April

    1884 Die Regierung des Deutschen Reichs erklärt Damara- und Namakwaland, die spätere Kolonie Deutsch-Südwestafrika, zum deutschen Protektorat .
    1926 Deutschland und die UdSSR schließen einen Neutralitätspakt.
    1947 Die Moskauer Konferenz geht nach fast sieben Wochen zu Ende, ohne dass sich zwischen den Alliierten eine Einigung über den Friedensvertrag mit Deutschland und Österreich ergeben hätte.