Mosambik

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    Geografie

    Mosambik (amtlich: República de Moçambique) liegt im Südosten Afrikas. Der Osten der Republik grenzt an den Indischen Ozean. Im Norden liegt Tansania, im Nordwesten Sambia und Malawi, im Westen Simbabwe, im Südwesten die Republik Südafrika und im Süden Swasiland. Mit einer Fläche von 801 551 km² ist das Land mehr als doppelt so groß wie Deutschland.

    Die Landesnatur lässt sich in zwei Großlandschaften unterteilen: Ein zwischen 200 bis 400 km breiter Küstenstreifen erstreckt sich als Tiefland entlang der 2 795 km langen Küste am Indischen Ozean. Sowohl Steil- als auch Flachküsten prägen den Uferbereich nördlich des Sambesi, südlich finden sich Ausgleichsküsten mit Lagunen, Dünen und Buchten. Im Norden und Westen steigt das Tiefland zu Hochländern auf, die ihrerseits Inselberge besitzen. Der höchste davon, der Monte Binga, liegt an der Grenze zu Simbabwe. Mit 2 436 m ist er die höchste Erhebung des Landes.

    Mosambik weist zahlreiche Flüsse auf. Im äußersten Norden bildet der 1 100 km lange Rovuma den Grenzfluss zu Tansania, die Zentralregion wird vom Sambesi, dem mit 2 660 km größten Fluss im südlichen Afrika, dominiert. Dieser entspringt auf der Lundaschwelle in Sambia und mündet bei Chinde in Mosambik mit einem 20 000 km² großen Delta ins Meer. Ein wirtschaftlich bedeutsamer Fluss ist der durchgehend schiffbare Maputo im äußersten Süden des Landes, der in der Nähe der gleichnamigen Hauptstadt an der Delagoa-Bai in den Indischen Ozean mündet.

    Klima

    Der größere nördliche Teil des Landes liegt im Einflussbereich der wechselfeuchten Tropen, während der Süden randtropisch ist. Das führt zu Monsunklima im Norden, das von Mai bis August Südwestwinde, von Oktober bis März Nordostwinde aufweist. Die Jahresniederschläge (durchschnittlich bis 1 200 mm) fallen in dieser Region meist von Dezember bis März. Im Süden dagegen weht ein ständiger Südostwind. April bis September sind kühler und trocken, Oktober bis März heiß. In dieser Zeit fallen auch die meisten Niederschläge, die sich im Jahresmittel auf bis zu 1 000 mm belaufen. Die Landesmitte zwischen den oben beschriebenen Regionen stellt eine Übergangszone dar, die eine Mischung beider Klimate zeigt. Die mittleren Temperaturen in Beira unterhalb der Sambesi-Mündung betragen im Januar 28 °C, im Juli 21 °C im Durchschnitt; in der Hafenstadt Maputo im äußersten Süden sind sie im Januar und Juli jeweils drei Grad niedriger.

    Flora und Fauna

    Im Süden des Landes besteht die natürliche Vegetation vorwiegend aus Trockensavannen und Buschvegetation. Diese geht nach Norden hin in offenen Wald über, der den Großteil des Nordens und der östlich-zentralen Regionen bestimmt. Im Inneren des Nordteils und auf dem Chimoio-Plateau finden sich dagegen dichte Waldlandschaften. Die unmittelbaren Flussregionen haben Galeriewälder, an der Küste finden sich zum Teil Mangrovenwälder.

    Palmenwälder stehen im Gorongosa-Nationalpark auf Höhe des Sambesi-Deltas im Landesinneren. Dort finden sich auch frei lebende Gazellen, Löwen und Warzenschweine. Die umfangreichen freilebenden Tierpopulationen schließen auch Wasserbüffel, Elefanten, Paviane, Giraffen, Zebras und Antilopen ein. Überdies leben zahlreiche Huftiere und Wildkatzen wie z.B. Leoparden und Löwen im Land. Krokodile und Nilpferde sowie verschiedene Schlangenarten wie z.B. Pythons, Kobras und Vipern werden in der Nähe von Flussregionen gefunden. Über das ganze Land verteilt leben u.a. Kraniche, Störche, Pelikane, Reiher, Ibisse und Flamingos, aber auch Geier, Krähen und Bussarde gehören zu den vielen im Land vorkommenden Vogelarten. Eine Reihe von großräumigen Reservaten bieten den wild lebenden Tieren des Landes insbesondere in Zentral- und Südmosambik geschützte Lebensräume.

    Bevölkerung

    Mosambik zählt etwa 19,41 Millionen Einwohner. Die größte Stadt des Landes ist die Hauptstadt Maputo (bis 1975 Lourenço Marques) mit rund 1,01 Millionen Menschen im Großraum; allerdings ist die Einwohnerzahl aufgrund der zahllosen ungemeldeten Armensiedlungen kaum statistisch zu erfassen. 47 % der Bevölkerung Mosambiks gehören der Volksgruppe der Makua an, 23 % sind Tsonga, 12 % Malawi und 11 % Shona. Insgesamt leben über 70 ethnische Gruppen im Land, die in ihrer überwiegenden Mehrzahl den Bantuvölkern angehören. Von den einst in Mosambik lebenden Europäern sind nach der Revolution 1974 nur wenige im Land geblieben, dafür beherbergt Mosambik momentan weit über eine Million Flüchtlinge aus Nachbarländern.

    Knapp die Hälfte der Bevölkerung gehört Naturreligionen an, etwa 37 % sind christlich und 18 % muslimisch, wobei sich die muslimische Bevölkerungsgruppe in den Küstenregionen im Norden konzentriert. Amtssprache ist offiziell Portugiesisch, das allerdings nur von einem Viertel der Bevölkerung als Zweitsprache gesprochen wird. Die große Mehrheit der Mosambikaner verständigt sich in Bantu-Sprachen. Unter diesen sind Makua-Lomwe, Tsonga und Shona die verbreitetsten. Europäische und asiatische Sprachen werden dagegen hauptsächlich in den Hafenstädten Maputo, Beira, Quelimane, Nacala und Pemba gesprochen.

    Die Bevölkerung des afrikanischen Staates wächst trotz hoher Geburtenraten um "nur" 1,5 % im Jahr, da die Säuglingssterblichkeit mit 13 % sehr hoch und zudem über 12 % der Bevölkerung mit dem HI-Virus infiziert ist. Daneben sind Hepatitis, Malaria und Pocken verbreitet. Die Lebenserwartung beträgt nur 40 Jahre. Etwa die Hälfte der Mosambikaner kann lesen und schreiben.

    Politisches System

    Mosambik ist eine präsidiale Republik mit Mehrparteiensystem. Die gesetzgebende Instanz ist die Nationalversammlung der Republik, die aus 250 Abgeordneten besteht, die direkt für fünf Jahre gewählt werden. Der Staatspräsident (Armando Guebuza, seit 2005) wird ebenfalls in direkter Wahl für fünf Jahre gewählt. Er steht den Streitkräften als Oberbefehlshaber vor und ernennt eine Regierung, die unter Vorsitz eines Ministerpräsidenten (Luisa Diogo, seit 2004) steht. Überdies verfügt er über sehr weitgehende exekutive Machtbefugnisse.

    Wichtigste Parteien im Land sind unter anderem die "Frente de Libertação de Moçambique" (FRELIMO), die Resistência Nacional Moçambicana (RENAMO) und die União Democrática (DU), ein Bündnis dreier kleinerer Parteien. Die ehemalige Einheitsgewerkschaft OTM ist nach wie vor neben verschiedenen Einzelorganisationen die wichtigste Arbeitnehmerorganisation.

    Das Rechtssystem basiert auf dem portugiesischen Recht; die Richter des Obersten Gerichts werden zum Teil vom Präsidenten ernannt, zum Teil von der Nationalversammlung gewählt.

    Mosambik ist in elf Provinzen gegliedert, eine davon ist die Stadt Maputo, die ebenfalls Provinzstatus hat.

    Wirtschaft

    Mosambik ist eines der ärmsten Länder der Erde: Das Pro-Kopf-Einkommen pro Jahr beträgt nur rund 200 Euro, über die Hälfte der Bewohner lebt unterhalb der Armutsgrenze, ein Fünftel ist arbeitslos. Nach der Unabhängigkeit konnte nur langsam der Weg zu einem wirtschaftlichen Neuanfang gefunden werden; Mitte der 1990er Jahre wurden schließlich Wachstumsraten von über 8 % erreicht. Die Folgen der Überschwemmungskatastrophen in den Jahren 2000 und 2001 bedeuteten einen schweren Rückschlag. Ein großer Teil des Bruttosozialprodukts wird nicht im Land erwirtschaftet, sondern durch Entwicklungshilfe von Drittländern geleistet. Mosambik gehört zu den Ländern, denen von der Internationalen Gemeinschaft ein Schuldenerlass gewährt wurde. Daneben dominiert der Transitverkehr die Wirtschaft.

    Der Großteil der ausländischen Investitionen kommt aus Südafrika, diese sind jedoch verglichen mit der Entwicklungshilfe gering. Der bedeutendste Wirtschaftszweig des Landes ist die Land- und Fischereiwirtschaft, gefolgt vom Bereich der Dienstleistungen und dem Handel. 80 % des Exportvolumens werden durch Landwirtschafts- und Fischprodukte erzielt. Daneben werden Baumwolle, Cashewnüsse und Textilartikel ausgeführt, vor allem in die Staaten der EU. Eingeführt werden Nahrungsmittel, Maschinen, Erdöl und Konsumgüter aus Südafrika (ein Drittel) und Australien.

    Fast zwei Drittel der Bevölkerung betreiben Subsistenzwirtschaft, nur ein kleiner Teil ist in etablierten Wirtschaftszweigen tätig. Viehhaltung ist vor allem im Norden wegen der Verbreitung der Tsetsefliege kaum möglich. Die vorhandenen Bodenschätze wie Gold, Kupfer, Eisenerz und Edelsteine werden kaum genutzt. Die landschaftliche Schönheit stellt ein touristisches Potenzial dar, das ebenfalls noch nicht erschlossen ist.

    Die Stromversorgung durch das größte Wasserkraftwerk Afrikas, Cabora Bassa, soll durch die Reparatur der Überlandleitungen bald wieder hergestellt sein. Anfang 2001 waren die Arbeiten hierzu weitgehend abgeschlossen.

    Haupthäfen des Landes sind Maputo, Beira und Nacala. Internationale Flughäfen finden sich ebenfalls in Maputo und Beira sowie in Nampula. Die übrige Infrastruktur ist wenig ausgebaut; von den 30 000 Straßenkilometern sind nur 6 000 befestigt.

    Währung ist der Metical (= 100 Centavos).

    Republik Mosambik

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    República de Moçambique
    Amtssprache Portugiesisch
    Hauptstadt Maputo
    Staatsform Präsidiale Republik
    Fläche 801.551 km²
    Einwohner 19.400.000
    Währung Metical
    Zeitzone UTC +2
    KFZ-Kennzeichen MOC
    Internet-TLD .mz
    Telefonvorwahl 00258

    Kalenderblatt - 28. März

    1939 Franco gewinnt den spanischen Bürgerkrieg mit der Unterwerfung Madrids.
    1962 Die DDR verabschiedet ihr eigenes Zollgesetz.
    1979 Reaktorunfall im amerikanischen Harrisburg, der die Gefahr einer riesigen Verseuchung des Umlands heraufbeschwört.