Jacques Marie Lacan

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    französischer Psychoanalytiker und Philosoph; * 13. April 1901 in Paris, † 9. September 1981 in Neuilly-sur-Seine

    Nach seinem Medizinstudium war Lacan in Paris als Neurologe und Psychiater, später als Psychoanalytiker tätig. Er interpretierte dabei die Lehre S. Freuds neu: Das Unbewusste, so Lacan, werde durch Sprache geformt und auch wie Sprache organisiert. Indem sich sein Ansatz auch auf andere wissenschaftliche Disziplinen anwenden ließ, waren Lacans Ideen von enormer Wichtigkeit für Linguistik (F. de Saussure), Anthropologie (C. Lévi-Strauss), Literaturwissenschaft, Ethnologie und Soziologie. Zusätzlich durch die Philosophie F. Hegels und den Surrealismus geprägt, war er maßgeblich an der Entwicklung des Strukturalismus beteiligt. Zu seinen wichtigsten Werken gehören seine Dissertation "Über die paranoide Psychose in ihren Beziehungen zur Persönlichkeit" ("De la psychose paranoïaque dans ses rapports avec la personnalité", 1974) sowie "Das Seminar von Jacques Lacan" ("Seminaires", 1973-77).