Isaac Albéniz

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    spanischer Komponist und Pianist; * 29. Mai 1860 in Camprodón, † 18. Mai 1909 in Cambô-les-Bains

    Schon als Vierjähriger trat Isaac Albéniz in Barcelona erstmals öffentlich auf und nahm 1869 nach einer Konzerttournee durch Katalonien seine Studien am Madrider Konservatorium auf. Nach knapp einem Jahr riss er aus und ging zunächst in Kastilien auf Konzertreise. Er gelangte zwölfjährig als blinder Passagier nach Südamerika und später in die USA. Bis 1883 waren weitere Stationen England, Kuba, Brüssel, zahlreiche deutsche Städte, darunter Leipzig, wo er bei Salomon Jadassohn und Carl Reinecke in die Lehre ging. 1879 verbrachte Albéniz einige Zeit als Schüler von F. Liszt, bevor er sich 1883 nach einer weiteren Südamerika-Tournee in Barcelona niederließ. Später lebte er in Madrid, London und mit Unterbrechungen in Paris, wo er weitere Studien bei P. Dukas und V. d'Indy betrieb. Bereits 1890 zog er sich vom Konzertpodium zurück. In Paris knüpfte er freundschaftliche Kontakte zu G. Fauré und C. Debussy, die ihn kompositorisch beeinflussten. In seinen letzten Lebensjahren von 1903 an, die er in der Nähe von Nizza verbrachte, komponierte er sein bedeutendstes Werk, die "Iberia"-Suite für Klavier.

    Albéniz schuf hauptsächlich Klavierwerke, darüber hinaus einige Lieder, Zarzuelas sowie Opern, die wenig Anklang gefunden haben, was auch an den wenig inspirierten Libretti eines Londoner Bankiers gelegen haben dürfte. Seine Jugendkompositionen waren dem virtuosen Stil verschrieben, wie ihn F. Liszt prägte. Felipe Pedrell, dessen Schüler er ab 1883 war, weckte in ihm die Begeisterung für spanische Folklore, die vermehrt Eingang in sein kompositorisches Schaffen fand. Weitere wichtige Einflüsse gingen von französischen Komponisten aus, vor allem aber vom musikalischen Impressionismus, wie ihn C. Debussy vertrat.

    Wichtige Werke: "Suite española" für Klavier, op. 47 (1903, für Orchester bearbeitet von Rafael Frühbeck de Burgos); "Iberia"-Suite für Klavier (1905-09, für Orchester bearbeitet von Enrique F. Arbós); Klavierkonzert Nr. 1 ("Concierto fantastico").