Hans-Georg von Friedeburg

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    deutscher Admiral; * 15. Juli 1895 in Straßburg, † 23. Mai 1945 in Flensburg

    Friedeburg stammte aus einer Soldatenfamilie in Straßburg, trat 1914 als Kadett in die Marine ein, nahm im Ersten Weltkrieg an der Skagerrak-Schlacht teil und wechselte 1918 zur U-Boot-Waffe. Nach einigen Bordkommandos in den zwanziger Jahren wurde er Verbindungsmann der Reichsmarine beim Wehrkreis I, 1933 Adjutant des Reichswehrministers von Blomberg und 1933 als Kapitän zur See Chef der Organisationsabteilung beim Befehlshaber der U-Boote. Das war damals der spätere Großadmiral Dönitz, der Friedeburg zu seinem Nachfolger als Befehlshaber der U-Boote machte, als er selber 1943 Oberbefehlshaber der Kriegsmarine wurde. Als Dönitz dann nach Hitlers Selbstmord letztes Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches wurde, ernannte er Friedeburg auch zum Nachfolger in seiner vorigen Position.

    Mit Dönitz gemeinsam versuchte Friedeburg, die deutsche Kapitulation noch solange wie möglich hinauszuzögern, um möglichst viele Soldaten der Wehrmacht in westliche Gefangenschaft führen zu können. Mit der Teilkapitulation vor den Briten in Nordwestdeutschland am 4. Mai 1945 gelang ein kleiner Erfolg. Am 7. Mai in Reims (dem Hauptquartier des alliierten Oberkommandierenden Eisenhower) und am 9. Mai im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst war Friedeburg als Repräsentant der deutschen Kriegsmarine Mitunterzeichner der Gesamtkapitulation der deutschen Wehrmacht. Zwei Wochen später beging der Admiral Selbstmord.