Gilde

    Aus WISSEN-digital.de

    kultischen Ursprungs (sakraler Männerbund mit Toten- und Rachekult). Im Mittelalter der genossenschaftliche Zusammenschluss von Kaufleuten einer Stadt zur Wahrung gemeinsamer Interessen (Transportsicherung und -bewältigung) und gegenseitigen Unterstützung nach dem Grundsatz der "standesgemäßen Nahrung". Die Gilden, in manchen Städten Hansen genannt, entstanden seit dem 11. Jh., meist etwas früher als die (Handwerker-)Zünfte (für die gelegentlich ebenfalls die Bezeichnung Gilde gebraucht wurde). Durch Ausbildung eines eigenen Kaufmannsrechts und die Besetzung der Ratsherrenstühle mit ihren Angehörigen erlangten sie großen politischen Einfluss, den sie zur Sicherung ihrer Privilegien, aber auch zum Ausbau der städtischen Selbstverwaltung und Unabhängigkeit vom Stadtherrn benutzten; ihr Anteil am städtischen Patriziat und ihre Neigung zur Exklusivität (Erhöhung der Eintrittsgebühren, Gegensatz zwischen Großhändlern und Kleinkaufleuten) führten zu Auseinandersetzungen mit den Zünften. Bei Ausgang des Mittelalters lösten sich die meisten Gilden auf, vermutlich auch, weil ihre starren Vorschriften dem Handel zu enge Fesseln anlegten. Eine der ältesten und einflussreichsten Gilden war die 1069 gegründete "Richerzeche" in Köln, die um 1280 eine eigene Gildenhalle in London besaß. Im 19. Jh. traten an die Stelle der Gilden Handwerksinnungen, Berufs- und Interessenverbände.

    KALENDERBLATT - 9. Juni

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