Freidenker

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    auch: Freigeist;

    Person, die im Denken jegliche religiöse Autorität ablehnt und sich ausschließlich auf den eigenen Verstand verlässt.

    Die Freidenker waren ursprünglich eine Gruppe von Philosophen des ausgehenden 17. und 18. Jh.s, die den radikalen Flügel der Aufklärung bildeten und sich für unabhängig von den überlieferten geistigen Autoritäten erklärten; anfangs nur gegen die kirchlichen Dogmen, dann gegen den christlichen Offenbarungsglauben, doch noch an einem Schöpfergott festhaltend (Deismus), schließlich entschiedene Atheisten. Führende Freidenker im Sinne einer Vernunftreligion waren unter anderem Hume, Diderot und Voltaire; im Sinne des philosophischen Materialismus Lamettrie, Holbach u.a.

    1880 kam es zum internationalen Zusammenschluss der Freidenkerverbände in der Weltunion der Freidenker. In Deutschland wurde 1991 der Deutsche Freidenker-Verband (DFV) als "Weltanschauungsgemeinschaft, Kulturorganisation und Interessenvertretung konfessionsfreier Menschen" (Sitz: Dortmund) gegründet. Der Verband setzt sich für eine strikte Trennung von Staat bzw. Schule und Kirche, rationale und wissenschaftlich fundierte Weltsicht und für die völlige Eigenbestimmung des Individuums ein und kämpft gegen Krieg, Rassismus und Intoleranz.

    Kalenderblatt - 27. Juli

    1794 Der französische Revolutionsführer Maximilien Robespierre wird gestürzt, nachdem er radikal dafür gesorgt hatte, alle Feinde der französischen Revolution der Guillotine zu übereignen. Er war als Vorsitzender des allmächtigen Wohlfahrtsausschusses für eine beispiellose Terrorgesetzgebung verantwortlich. Einen Tag nach seinem Sturz kommt er selbst unter die Guillotine.
    1894 Es kommt zum Krieg zwischen China und Japan, bei dessen Ende im April 1895 China die Unabhängigkeit Koreas anerkennen muss.
    1955 Der Österreichische Staatsvertrag tritt in Kraft, in dem Österreich von den Alliierten als "souveräner und demokratischer Staat" in den Grenzen vom 1. Januar 1938 anerkannt wird.