Dolchstoßlegende

    Aus WISSEN-digital.de

    die nach dem Ersten Weltkrieg von nationalistischer und militärischer Seite aufgestellte und verbreitete Behauptung, Deutschland sei nicht der militärischen und wirtschaftlichen Übermacht seiner Gegner erlegen, sondern die deutsche Armee sei "von hinten erdolcht" worden - Teile der Heimatbevölkerung seien den noch längst nicht besiegten Truppen in den Rücken gefallen (durch Streiks, politische Verhetzung usw.).

    Republikaner und Sozialdemokraten hätten die Niederlage absichtlich herbeigeführt, um an die Macht zu gelangen. Zu den namhaftesten Vertretern der Dolchstoßlegende gehörten Hindenburg und Ludendorff, auch Hitler übernahm sie in "Mein Kampf".

    Sie diente als propagandistische Waffe der Rechten gegen die Weimarer Republik und die "Novemberverbrecher" sowie gegen die Erfüllungspolitiker. Als "Legende", d.h. Entstellung der historischen Wahrheit, wurde sie bereits in den 20er Jahren entlarvt.

    Kalenderblatt - 19. März

    1921 Russland und Polen unterzeichnen einen Friedensvertrag.
    1953 Der Bundestag billigt die deutsch-alliierten Verträge, die später Deutschlandvertrag genannt werden. In ihnen wird das Ende des Besatzungsstatus und die Wiedererlangung der Souveränität geregelt.
    1956 Die Bundesrepublik erlässt das Soldatengesetz, in dem die Forderungen an eine demokratische Armee dargelegt werden.