Denkmal

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    im weiteren Sinne jedes Zeugnis von Kultur, Kunst, Geschichte oder Natur mit denkwürdigem Charakter (Kultur-, Kunst-, Geschichts-, Naturdenkmal).


    Im engeren Sinne ist unter Denkmal ein Monument zu verstehen, das an eine Person oder an ein Ereignis erinnert, in Materialausführung und Gestaltung von einfacher Steinsetzung über Grabmonumente zu Werken der Bildhauerkunst reichend. Die ältesten Formen sind Megalithgräber, Pyramiden, Fürstengräber für Herrschergestalten, Inschriften.

    Bei den Griechen waren Grabstelen mit Darstellungen der Verstorbenen verbreitet. Das Geschichts- und Persönlichkeitsbild einer Epoche prägte die Errichtung eines Denkmals. Das Denkmal spielte eine sehr wichtige Rolle in der römischen Kunst: das Reiterstandbild (Kaiser Mark Aurel; um 173 n.Chr., heute auf dem Kapitolsplatz), die Siegessäule (Kaiser Trajan, 113 geweiht, und Mark Aurel, um 180) und der Triumphbogen.

    Das Mittelalter kennt Kultmale in Form von Kreuzen und Heiligenfiguren und Rechtsmale (z.B. Braunschweiger Löwe, Rolandsfiguren).

    In der Renaissance wurde das antike Reiterdenkmal wieder entdeckt (Gattamelata von Donatello, 1446-53, Padua), das in der Barockzeit als Herrscherbild weit verbreitet war (Großer Kurfürst in Berlin, A. Schlüter, 1698-1703).

    Die große Zeit des Denkmals fällt in das 19. Jh.; jetzt wurden auch häufiger Persönlichkeiten des kulturellen und religiösen Lebens dargestellt (Martin Luther in Wittenberg, G. Schadow, 1821). Auch Ideen wurden in Denkmälern gewürdigt, so z.B. durch die Freiheitsstatue in New York (F.A. Bartholdi, 1886), oder historische Ereignisse wie die Reichsgründung durch das Niederwalddenkmal bei Rüdesheim am Rhein (J. Schilling, 1883).

    Das 20. Jh. entwickelte Mahnmale für Kriegsgefallene und stellte auch den arbeitenden Menschen dar. In den westlichen Industrienationen findet die Denkmalgestaltung abstrakte Formen, z.B. Luftbrückendenkmal in Berlin-Tempelhof (E. Ludwig, 1951) zur Erinnerung an die sowjetische Blockade Berlins 1948-49.