Kiewer Reich

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    erste Staatsbildung auf russischem Boden, um 880 n.Chr. von Normannen (Warägern) von Nowgorod und Kiew mit dem Mittelpunkt Kiew begründet.

    Die Normannen zwangen die Unterworfenen zur Tributzahlung und betrieben Fernhandel nach Norden und Süden (mit Byzanz 911 und 944 Handelsverträge), Osten und Westen; allmählich Aufbau einer Staatsorganisation, zunehmende Slawisierung der europäischen Herrenschicht; Annexion der Länder der Chasaren, Wjatitschen und Wolgabulgaren im Osten, vorübergehende Besetzung Donaubulgariens; 988/89 Übernahme des byzantinischen Christentums, das unter Wladimir I. (990-1015) Staatsreligion wurde; Wladimir eroberte das Gebiet um Lemberg; dehnte das Reich bis zur Ostsee aus; unter seinem Sohn Jaroslaw dem Weise (1010-1054) dynastische Beziehungen zu zahlreichen europäischen Fürstenhäusern und Ausdehnung nach Westen; Kiew war blühende Handelsstadt und Zentrum ostslawischer orthodoxer Kultur (kirchliches Schrifttum, Annalistik, Rechtsbücher, Klosterkultur). 1054 Trennung der byzantinischen von der römischen Kirche; nach Wladimirs Tod zunehmender Verfall der Reichseinheit, Bedrängung durch Steppenvölker: unter seinem Enkel Wladimir II. letztmals Einigung des Kiewer Reiches; in der Folgezeit Reichsauflösung, Ende der Handelsbeziehungen zu Byzanz nach Gründung des Lateinischen Kaisertums und Bildung neuer russischer Machtzentren.

    Kalenderblatt - 26. April

    1925 Hindenburg wird zum Reichspräsidenten gewählt.
    1954 Eröffnung der Ostasien-Konferenz in Genf, auf der über die Koreafrage und den Frieden Indochinas beraten werden soll.
    1974 Der Bundestag stimmt über die Reform des § 218 ab und entscheidet sich für die Fristenlösung, die aber am 25. Februar vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt wird.