Zoltán Kodály

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    ungarischer Komponist; * 16. Dezember 1882 in Kecskemét, † 6. März 1967 in Budapest

    Kodály studierte in Budapest unter anderem Komposition und promovierte mit einer Arbeit über den Strophenbau des ungarischen Volkslieds, einem Thema, das für seine weitere musikalische Ausrichtung bestimmend wurde. Nach Studienaufenthalten in Berlin und Paris lehrte er ab 1907 am Budapester Konservatorium Komposition, Musiktheorie, Musikgeschichte und Volksmusik. Schon ab 1905 begleitete er B. Bartók auf gemeinsamen Reisen, die die wissenschaftliche Erforschung ungarischer Volksmusik zum Ziel hatten. Darüber hinaus gilt Kodály als einer der Väter des modernen ungarischen Schulmusiksystems.

    Anders als für Bartók war die Volksmusik nicht die Basis für die grundlegende Erneuerung der Harmonik in seinen Kompositionen. Kodály fand einen sehr viel melodisch empfundeneren Stil, ließ sich von der Vokalpolyphonie der alten Meister Palestrina und Bach sowie vom musikalischen Impressionismus beeinflussen. Die Chormusik darf als sein Hauptwerk angesehen werden, so z.B. sein "Psalmus hungaricus" (1923). Zu den häufig gespielten Instrumentalwerken gehört die "Háry-János-Suite" (1927), die "Marosszéker Tänze" (1930), die "Tänze aus Galánta" (1933) sowie die "Pfau-Variationen" (1938/39).

    Werke: Singspiele (darunter "Háry János"), weitere Orchesterwerke, Messen, Psalmvertonungen, zahlreiche geistliche und weltliche Chor-a-cappella-Kompositionen, Kammermusik, pädagogische Werke, Publizistik u.a.

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