Thomas Murner

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    deutscher Volksprediger und satirischer Dichter; * 24. Dezember 1475 in Oberehrenheim, Elsass, † 23. August 1537 in Oberehrenheim, Elsass

    Murner übernahm in seinen 1512 erschienenen Hauptwerken "Narrenbeschwörung" und "Schelmenzunft" das Narrenmotiv von Brant und geißelte Laster, Torheiten und Missstände seiner Zeit scharf und witzig; in der 1519 erschienenen Satire "Geuchmatt" ("Narrenwiese") verspottete er die betrogenen Ehemänner. Sein satirisch-allegorisches Gedicht "Von dem großen Lutherischen Narren, wie ihn Dr. Murner beschworen hat" (1522) ist eine geistreiche und schonungslose Verspottung der Reformation. Murner musste das reformierte Straßburg verlassen, ging nach Luzern und kritisierte dort Zwinglis Eucharistielehre in der Schrift "Die Gots heylige mesz" (1528). Humanisten wie Reformatoren feindeten Murner an und unterstellten ihm unredliche Motive. Der neueren Forschung gilt er als der bedeutendste Satiriker des 16. Jahrhunderts, voller Fantasie, Aggressivität und Spott.

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