Rainer Barzel

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    deutscher Politiker; * 20. Juni 1924 in Braunsberg (Ostpreußen), † 26. August 2006 in München

    Seit September 1957 gehörte Barzel dem Bundestag an. Er wurde Mitglied des Fraktionsvorstandes und 1960 des Bundesvorstandes der CDU. Er war im fünften Kabinett Adenauers 1962/63 Minister für Gesamtdeutsche Fragen.

    Nach dem Ausscheiden der CDU/CSU aus der Regierung 1969 organisierte er die Opposition. 1971 wurde er zum CDU-Vorsitzenden gewählt. Ein von ihm gestelltes konstruktives Misstrauensvotum gegen den damaligen Kanzler Willy Brandt scheiterte bei der Abstimmung. Barzel trat im Mai 1973 vom Amt des Fraktionsvorsitzenden zurück und verzichtete auf eine erneute Kandidatur als Parteivorsitzender. In der Regierung Kohl übernahm er das Gesamtdeutsche Ministerium. 1982/83 war Barzel Bundesminister für Innerdeutsche Fragen. Nach der Bundestagsneuwahl amtierte er 1983/84 als Bundestagspräsident. Ende 1984 trat er auf Grund seiner Verwicklung in die Parteispendenaffäre - er war der Begünstigung des Flick-Konzerns verdächtigt worden - zurück.

    1998 erschien sein Buch "Die Tür blieb offen. Ostverträge - Mißtrauensvotum - Kanzlersturz", 2001 seine Erinnerungen "Ein gewagtes Leben".

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