Paul Scheerbart

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    deutscher Schriftsteller; * 8. Januar 1863 in Danzig, † 15. Oktober 1915 in Berlin

    alias: Bruno Küfer;

    stammte aus einer Danziger Handwerkerfamilie, wollte zunächst Missionar werden, beschäftigte sich dann aber mit Philosophie, Kunst und Literatur. Scheerbart schrieb Kunstkritiken für verschiedene Zeitungen, bis er 1892 in Berlin den "Verlag deutscher Phantasten" gründete.

    In Paul Scheerbarts Romanen und Erzählungen verbinden sich fantastischer und grotesker Humor mit stark gesellschaftskritisch gefärbten, unter anderem gegen den wilhelminischen Militarismus gerichteten Elementen. Mit seinen skurril-utopischen Visionen kann er als einer der Wegbereiter des Surrealismus gelten. Seine Schriften "Die Entwicklung des Luftmilitarismus" (1909) und "Glasarchitektur" (1914) gewährten aus fantasievollen Spekulationen Einblick in bevorstehend Aktuelles. Er selbst schloss sich keiner Kunstrichtung an. Trotzdem wurde er von Dadaismus und Expressionismus beeinflusst. Seine Ideen zur Veränderung des Theaters hatten Einfluss auf Alfred Jarry.

    Weitere Werke: "Der Tod der Barmekiden", "Die große Revolution. Ein Mondroman", "Na prost!", "Die Seeschlange", "Der Kaiser von Utopia".