Mohandas Karamchand "Mahatma" Gandhi
Aus WISSEN-digital.de
indischer Freiheitskämpfer; * 2. Oktober 1869 in Porbandar, † 30. Januar 1948 in Neu-Delhi
Kurzbiografie
Gandhi stammte aus einer hohen Kaste, studierte in London und war Rechtsanwalt in Bombay. 1893 bis 1914 war er Vorkämpfer der Gleichberechtigung seiner Landsleute in Südafrika, organisierte im Buren- und auch im Ersten Weltkrieg freiwillige Sanitätskorps. Seit 1918 war Gandhi Organisator und Seele der indischen Nationalbewegung. 1924 und 1940 war er Präsident des Nationalkongresses (Kongresspartei), insgesamt achtmal im Gefängnis.
Der Mythos Gandhi
Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung. Sein bei den Hindus ins Legendäre gesteigertes Ansehen, seine Erfolge gründeten sich auf Selbstlosigkeit, asketisch-heroische Haltung (Fasten) und die Methoden seiner politischen Kampfführung, besonders des gewaltlosen Widerstandes (satyagraha) in Form von zivilen Ungehorsamkeitskampagnen, Steuerstreik, Boykott englischer Textilwaren durch Hausspinnerei (der handgesponnene weiße baumwollene "Khaddar" als Symbol wirtschaftlicher Freiheit), Verletzung des staatlichen Salzmonopols durch Destillation von Salz aus Meerwasser, Hungerstreiks. Gandhi weckte die nationale Begeisterung für eine indische Bewegung, der die Massen früher teilnahmslos gegenübergestanden hatten.
Er trat nicht nur für die Gleichberechtigung der Paria, sondern auch für die Versöhnung zwischen Hindus und Moslems ein und wurde deshalb von einem Journalisten, einem fanatischen Hindu, erschossen.
Gandhis Lehre
Gandhi legte die Grundlagen des neuen indischen Staates, seine Lehre umfasste die folgenden Hauptprogrammpunkte: Selbstregierung auf Grund nationaler Erziehung und sozialer Arbeit, neue Methode der Gewaltlosigkeit, soziale Befreiung der Massen, vor allem der Bauern, Abschaffung des Begriffes "Unberührbarkeit" (Aufgehen der Paria im Volk), allindische Einheit, säkularisierter Staat, wirtschaftliche Autarkie (Förderung des indischen Handwerks), Ablehnung sozialistischer Experimente.
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