Ludwig Thiersch

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    deutscher Maler; * 12. April 1825 in München, † 10. Mai 1909 in München

    Sohn des Altphilologen Friedrich Wilhelm Thiersch, machte seine ersten bildhauerischen Versuche unter der Anleitung von Ernst von Bandel, dem Schöpfer des Hermannsdenkmals im Teutoburger Wald. Auf Anraten seines Lehrers Ludwig von Schwanthaler wechselte Thiersch aber bald zur Malerei über und studierte bei Julius Schnorr von Carolsfeld und Karl Schorn. 1847 unternahm er mit seinem Studienkollegen Karl Theodor von Piloty eine Reise nach Venedig und wurde 1848 Meisterschüler Karl Schorns. Zu einem intensiven Studium der italienischen Kunst hielt er sich von 1849 bis 1852 in Rom auf und verkehrte dort mit Arnold Böcklin, Oswald Achenbach, Piloty und anderen deutschen Künstlern. 1853 kehrte er in seine Vaterstadt München zurück und heiratete dort seine Jugendliebe Pauline Kirch. Anschließend war er bis 1855 in Athen, wurde dort als Professor für Malerei an die Königliche Schule der Schönen Künste berufen und gestaltete die Fresken der Nikodemus-Kirche im neobyzantinischen Stil. Von 1856 bis 1860 wirkte Thiersch wieder in München, von 1860 bis 1864 in Petersburg, wo er an der Kaiserlichen Akademie der Künste lehrte. 1864 kehrte er dann endgültig nach München zurück. Das vorrangige Arbeitsgebiet Thierschs war das profane und religiöse Historienbild, das er in ungezählten Kirchen, Schlössern und Verwaltungsgebäuden realisierte. Die gründerzeitliche Malerei, wie sie von Piloty und Markart formuliert wurde, ist bei Thiersch noch nicht voll ausgeprägt. Kunstgeschichtlich ist er eine der herausragenden Figuren der Übergangszeit vom Biedermeier zur Gründerzeit.

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