Kultur

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    (lateinisch: cultura, "Bebauung, Pflege")

    1. ursprünglich im landwirtschaftlichen Sinne in der Bedeutung "Anbau und Zucht von Pflanzen" gebraucht. Siehe auch Monokultur; Die Kultur bezeichnet eine Lebensgemeinschaft von Organismen, die nach Plan vom Menschen geschaffen und meist mit einem künstlichen Lebensraum umgeben wird.
    2. seit Cicero auch im übertragenen Sinne für die Pflege des Geistes gebraucht. Hiervon ist die moderne Bedeutung "Lebensgestalt von Nationen, Völkern und Gemeinschaften" abgeleitet, das die typischen Lebensformen einer Gruppe und ihrer Wertvorstellungen bezeichnet. Im weiteren Sinne meint Kultur auch die im Unterschied zur Natur vom Menschen geschaffene Welt. Der moderne Kulturbegriff findet sich erstmals bei Herder, der von der zunehmenden Kultur eines Volkes sprach. Im 19. Jh. wurde Kultur in der Bedeutung Zivilisation gebraucht, und man unterschied zwischen Völkern, die mehr oder weniger Kultur besitzen. Diesem Begriffsgebrauch lag die Vorstellung von einer geradlinigen Höherentwicklung der Menschheit (Evolutionismus) von den abwertend als "primitiv" bezeichneten Völkern zu den so genannten "zivilisierten Gesellschaften" zu Grunde. Heute werden die unterschiedlichen Kulturen im Allgemeinen nicht mehr als höher oder niedriger entwickelt betrachtet, sondern als unterschiedliche, aber dennoch gleichwertige und gleichberechtigte Lebensweisen. Die Erforschung von Kulturen ist Aufgabe der Völkerkunde.

    Kalenderblatt - 24. April

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    1926 Deutschland und die UdSSR schließen einen Neutralitätspakt.
    1947 Die Moskauer Konferenz geht nach fast sieben Wochen zu Ende, ohne dass sich zwischen den Alliierten eine Einigung über den Friedensvertrag mit Deutschland und Österreich ergeben hätte.