Hildegard Wegscheider

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    deutsche Politikerin und Frauenrechtlerin; * 2. September 1871, † 4. April 1953

    Hildegard Wegscheider war die erste Abiturientin Preußens und erste Frau, die in Preußen zum Doktor der Philosophie promovierte. Das war damals, im März 1898, eine echte Sensation. Die lernbegierige Pfarrerstochter fand im Elternhaus verständnisvolle Förderung ihrer Pläne und konnte schon als Einundzwanzigjährige das Lehrerinnen-Examen ablegen. In der Schweiz bereitete sie sich auf das Abitur vor, das sie dann mit ministerieller Sondergenehmigung in der preußischen Exklave Sigmaringen glanzvoll bestand. An der Universität Berlin wurde sie mit einer frauenfeindlichen Begründung als Studentin abgelehnt. In Halle jedoch nahm man sie auf.

    Mithilfe des "Vereins für Frauenwohl" gründete sie in Berlin die erste Mädchenschule mit gymnasialem Charakter, die heute ihren Namen trägt. Als nach dem Ende des Ersten Weltkrieges den Frauen das aktive und passive Wahlrecht zugebilligt wurde, zog Hildegard Wegscheider in den Preußischen Landtag ein. Ihren wachsenden Einfluss setzte sie im Kampf um vollwertige Bildungsmöglichkeiten der Mädchen und Frauen und um die Gleichberechtigung der Geschlechter ein, bis das Jahr 1933 auch ihr Lebenswerk zunichte machte. Nach 1945 erinnerte man sich wieder der hochverdienten Frau - die junge Bundesrepublik Deutschland verlieh ihr als einer der ersten Frauen das von Theodor Heuss gestiftete Bundesverdienstkreuz.

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