Einstellung

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    Das Denken, die Wahrnehmung, das Vorstellen und Verhalten wird bedingt und geprägt durch die persönlichen Erfahrungen, durch Strömungen, durch Einflüsse aus Milieu, Kultur, Gesellschaft und Erziehung. Der Begriff der Einstellung benennt die daraus resultierenden, erfahrungsbedingten Auffassungs- und Anschauungsweisen. Diese allgemeine Bezeichnung schließt alle psychophysischen Bereitschaftszustände mit ein, die Dynamik in das Verhalten bringen; es sind oft auch Bewertungsmaßstäbe, Orientierungs- und Handlungstendenzen gegenüber Gegenständen und Situationen, die von einer sozialen oder wertmäßigen Relevanz sind. Daneben spielen auch die eigenen Gefühle, Interessen und Launen eine große Rolle bei der persönlichen (Aus-)Prägung, die sich auf bestimmte Objekte, Reize, Situationen und Inhalte richtet. In dem Zusammenhang spricht man von einer emotionalen Bewertungskomponente. Hier ist die Einstellung meist unbewusst wichtig für das Verhalten, sie ist so mit gewohnheitsmäßigen Erwartungen vergleichbar.

    Durch die Einstellung findet eine bestimmte Selektion im Erkennen und Verhalten statt, wobei bestimmte Inhalte aus einem objektiven Angebot herausgegriffen und gedeutet werden. Einstellungen sind oft in einer bestimmten Hierarchie angeordnet, so bilden sie in ihrer Gesamtheit ein Wertsystem, zu dem die so genannte Weltanschauung zählt. Daneben haben Einstellungen auch die Funktion, persönliche Bedürfnisse zu befriedigen bzw. sie vor Bedrohung zu schützen. Die sozialpsychologische Einstellungsforschung hat die Erforschung dieser persönlichen und kulturellen Ursachen und Wirkungen von Einstellungen, wozu auch die Vorurteile gehören, auf die psychische Verfassung und den Bewusstseinszustand zum Gegenstand.

    Kalenderblatt - 27. Juli

    1794 Der französische Revolutionsführer Maximilien Robespierre wird gestürzt, nachdem er radikal dafür gesorgt hatte, alle Feinde der französischen Revolution der Guillotine zu übereignen. Er war als Vorsitzender des allmächtigen Wohlfahrtsausschusses für eine beispiellose Terrorgesetzgebung verantwortlich. Einen Tag nach seinem Sturz kommt er selbst unter die Guillotine.
    1894 Es kommt zum Krieg zwischen China und Japan, bei dessen Ende im April 1895 China die Unabhängigkeit Koreas anerkennen muss.
    1955 Der Österreichische Staatsvertrag tritt in Kraft, in dem Österreich von den Alliierten als "souveräner und demokratischer Staat" in den Grenzen vom 1. Januar 1938 anerkannt wird.