Vormärz

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    Bezeichnung für die Epoche der deutschen Geschichte zwischen Wiener Kongress (1815) und Märzrevolution (1848) sowie für die nationalen und liberalen Kräfte, die diese Revolution herbeiführten.

    Einerseits stillbehagliches Biedermeier auf der soliden Grundlage bürgerlichen Wohlstands, straffer staatlicher Ordnung und eines aus den Ausgleichsbemühungen des Wiener Kongresses erwachsenen europäischen Friedens; andererseits nur die "Ruhe vor dem Sturm", Gärung und Vorbereitung der bevorstehenden europäischen Revolution, Unterminierung des Systems Metternich und der Heiligen Allianz durch die nationalstaatliche Bewegung (in Deutschland Kampf der Patrioten gegen den Deutschen Bund); Auseinandersetzung zwischen den Kräften der Restauration und den Verfechtern der liberalen und demokratischen Idee, zwischen Absolutismus und Konstitutionalismus, Sammlung des "fortschrittlich" gesinnten Bürgertums zur Erzwingung des Rechts- und Verfassungsstaates.

    Zeiterscheinungen: "Demagogenriecherei", Zensur, Blüte des politisch-satirischen Feuilletons.

    Kalenderblatt - 27. Juli

    1794 Der französische Revolutionsführer Maximilien Robespierre wird gestürzt, nachdem er radikal dafür gesorgt hatte, alle Feinde der französischen Revolution der Guillotine zu übereignen. Er war als Vorsitzender des allmächtigen Wohlfahrtsausschusses für eine beispiellose Terrorgesetzgebung verantwortlich. Einen Tag nach seinem Sturz kommt er selbst unter die Guillotine.
    1894 Es kommt zum Krieg zwischen China und Japan, bei dessen Ende im April 1895 China die Unabhängigkeit Koreas anerkennen muss.
    1955 Der Österreichische Staatsvertrag tritt in Kraft, in dem Österreich von den Alliierten als "souveräner und demokratischer Staat" in den Grenzen vom 1. Januar 1938 anerkannt wird.