Ständerpilze

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    (Basidiomycetes)

    Die Klasse der Ständerpilze umfasst die große Mehrzahl der allgemein bekannten Pilze. Die so genannten Schwämme stellen lediglich die Fruchtkörper dieser Pflanzen dar. Das Myzel bleibt meist unsichtbar im Boden.

    Bei der geschlechtlichen Fortpflanzung entstehen die Sporen durch Abschnürung (exogen) an Ständern (Basidien), meist in Vierzahl.

    Die Fruchtkörper können sehr verschieden ausgestaltet sein; bei vielen Arten sind sie hutförmig. Trägt der Hut an der Unterseite Lamellen, so spricht man von Blätter- oder Lamellenpilzen (Champignons, Knollenblätterpilze, Fliegenpilze, Milchlinge, Täublinge, Schnecklinge usw.), trägt er Röhren, so handelt es sich um Röhrenpilze (Steinpilz, Birkenpilz, Butterpilz, Satanspilz u.a.). Beim Stoppel- oder Semmelpilz ist die Unterseite des Hutes von Stacheln bedeckt. Der Fruchtkörper kann auch keulenförmig oder verästelt sein (Korallenpilz u.a.). Bei den Baumporlingen (Polyporus) entsteht er oft seitlich an alten Baumstümpfen.

    Eine weitere Gruppe sind die Bauchpilze, zu denen die Boviste gehören. Auch die Stinkmorchel und der neuerdings immer häufiger in Europa auftretende, aus Australien eingeschleppte Tintenfischpilz mit leuchtend roten Armen gehören hierher.

    Unter all diesen Pilzen gibt es eine große Zahl wohlschmeckender Speisepilze, aber auch eine Reihe giftiger Arten.

    Außerdem gehören hierzu wichtige Parasiten: Rost- und Brandpilze.

    Zu den parasitischen Rostpilzen gehören Getreideschwarzrost (Puccinia), Birnengitterrost (Gymnosporangium) und Erbsenrost (Uromyces). Rostpilze sind durch eine komplizierte Entwicklung mit Generations- und Wirtswechsel charakterisiert. So leben bei Getreideschwarzrost die dem Gametophyten entsprechenden Myzelien auf der Berberitze (Zwischenwirt), die dem Sporophyten entsprechenden auf Getreide. Für den Erbsenrost ist der Zwischenwirt die Wolfsmilch, die durch den Befall ein stark verändertes Aussehen erhält. Beim Birnengitterrost ist der Birnbaum Zwischenwirt, während der Hauptwirt der Sadebaum (eine Wacholderart) ist.

    Auch die Brandpilze, zu deren am weitesten verbreiteten Vertretern der Maisbrand (Ustilago) gehört, leben als Parasiten. Sie bilden große Massen dunkelgefärbter Sporen in Sporenlagern, die z.B. beim Mais im Kolben entstehen.