Rätesystem

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    auch: Rätedemokratie;

    nach kommunistischer Auffassung (Lenin) die aus der proletarischen Revolution hervorgehende Regierungsform, in der die Räte (russisch: Sowjets) die "Diktatur des Proletariats" ausüben: Vereinigung von gesetzgebender und vollziehender Gewalt in Form der "demokratischen Diktatur", ähnlich dem französischen Nationalkonvent von 1792. Nächsthöhere Stufe, nach der überwundenen bürgerlich-parlamentarischen Demokratie, "Aufbau von unten nach oben", direkte Wahl der Orts- und Betriebsräte, durch diese Wahl der nächsthöheren Räte usw. bis zur Spitze. Jede Wahl erfolgt auf Widerruf, um kein Berufsbeamtentum aufkommen zu lassen und um möglichst jedem einmal Gelegenheit zur Mitarbeit in den Räten zu geben.

    Erstes Auftreten von "Arbeiterräten" in der Russischen Revolution von 1905, erfolgreich in der Revolution von 1917 (Oktoberrevolution). 1919 wurde in Deutschland der Versuch, das Rätesystem auf revolutionärem Weg durchzusetzen, blutig niedergeworfen (Novemberrevolution).

    Kalenderblatt - 26. April

    1925 Hindenburg wird zum Reichspräsidenten gewählt.
    1954 Eröffnung der Ostasien-Konferenz in Genf, auf der über die Koreafrage und den Frieden Indochinas beraten werden soll.
    1974 Der Bundestag stimmt über die Reform des § 218 ab und entscheidet sich für die Fristenlösung, die aber am 25. Februar vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt wird.