Nikolaus Ludwig Reichsgraf von Zinzendorf

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    deutscher evangelischer Theologe; * 26. Mai 1700 in Dresden, † 9. Mai 1760 in Herrnhut

    eigentlich: Reichsgraf von Zinzendorf und Pottendorf;

    Förderer der Herrnhuter Brüdergemeinde.

    Schon in seiner Jugend hatte der Sohn eines sächsischen Ministers Kontakte zu August Hermann Francke und Philipp Jacob Spener. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften erhielt Zinzendorf 1721 eine Anstellung im sächsischen Staatsdienst. 1722 ließen sich eingewanderte Nachfahren der Böhmischen Brüder innerhalb seines Gutsbezirkes Berthelsdorf nieder. Aus dieser Ansiedlung entwickelte sich, mit Unterstützung des Grafen, in den folgenden Jahren die so genannte Herrnhuter Brüdergemeinde. 1727 verließ Zinzendorf den Staatsdienst, um sich nur mehr seinen theologischen Studien zu widmen. 1734 wurde er zum lutherischen Geistlichen geweiht. Die Brüdergemeinen (Mitglieder der Brüdergemeinde) wurden jedoch von sächsischen Staat mit Misstrauen beobachtet, 1736 wurde Zinzendorf aus Sachsen ausgewiesen. Er gründete daraufhin die neue Gemeinde Herrenhaag, von der er ein Jahr später zum Bischof der Brüdergemeinen gewählt wurde. 1749 wurde die Herrenhuter von der lutherischen Gemeinde anerkannt, ein Jahr später verließ Zinzendorf die Herrenhaager Gemeinde und unternahm in den folgenden Jahren (Missionierungs-)Reisen nach London, in die USA und nach Russland.

    Bedeutend ist Zinzendorf auch als Verfasser religiöser Schriften und zahlreicher Kirchenlieder.