Manès Sperber

    Aus WISSEN-digital.de

    französischer Schriftsteller; * 12. Dezember 1905 in Zablotów (Ukraine), † 5. Februar 1984 in Paris

    jüdischer Herkunft. Als Elfjähriger kam Sperber mit seinen Eltern nach Wien, wo er später studierte und Mitarbeiter Alfred Adlers wurde, des Begründers der vergleichenden Individualpsychologie. Sperber trat in die Kommunistische Partei ein und arbeitete illegal in Deutschland, Jugoslawien und Polen. 1933 floh er vor den Nationalsozialisten nach Paris. 1937 erschien seine Schrift "Zur Analyse der Tyrannis. Das Unglück, begabt zu sein"; im selben Jahr trat Sperber aus der Kommunistischen Partei aus. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er Schriftsteller.

    Auf französisch und später in anderen Sprachen wurde eine Roman-Trilogie mit autobiografischen Zügen veröffentlicht: "Der verbrannte Dornbusch", "Tiefer als der Abgrund" und "Verlorene Bucht". Das Werk erschien unter dem Gesamttitel "Wie eine Träne im Ozean" (1949-52), unter dem es 1970 vom WDR verfilmt wurde. Ebenfalls autobiografisch geprägt ist die Trilogie "Die Wasserträger Gottes", "Die vergebliche Warnung" und "Bis man mir Scherben auf die Augen legt".

    Sperber, der sich als "treuer Ketzer des Marxismus und der Individualpsychologie" sah, schrieb seine Romane in deutscher Sprache und übersetzte sie dann ins Französische. Seine Essays brachte er dagegen meist auf französisch, manchmal auch auf englisch zu Papier. 1975 erhielt er den Georg-Büchner-Preis, 1983 wurde ihm der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen.

    Weitere Werke: "Essays zur täglichen Weltgeschichte" (1981) u.a.