Karikatur

    Aus WISSEN-digital.de

    (italienisch: caricare, "überladen", "übertreiben")

    übertreibend-witzige, meist soziale oder politische Kritik übende Darstellungsform; Spottbild, das durch Überbetonung der charakteristischen Merkmale Schwächen einer Zeit oder eines Menschen lächerlich macht.


    Geschichte

    Nach burlesk-grotesken Karikaturen im Mittelalter und anklagenden während des Dreißigjährigen Krieges (J. Callot) erlebte die Karikatur im Barock besonders in nichtabsolutistischen Ländern einen Aufschwung (C. Dusart in den Niederlanden, A. Carracci und G.L. Bernini in Italien). In der Napoleonischen Ära wurde die Karikatur zumeist als politisches Kampfmittel eingesetzt (J. Gillray, "Pitt und Napoleon teilen sich die Welt", 1805).

    Die Reihe der großen Karikaturisten des 19. Jh. nahm mit Goya ihren Anfang, in Frankreich folgten H. Monnier, Grandville, H. Daumier, A. Grévin, G. Doré, A. Gill und T.A. Steinlen, in England neben J. Gillray T. Rowlandson, G. Cruikshank, J. Leech und in den USA T. Nast. Im Deutschland der Goethezeit war D. Chodowiecki der bedeutendste politische Karikaturist, in der 2. Hälfte des 19. Jh. dann W. Scholz und A. Oberländer. Auch W. Busch lässt sich zu den Karikaturisten rechnen.

    Der Beginn des 20. Jh. stand wieder im Zeichen der sozialkritischen Karikatur, deren namhafteste Vertreter H. Zille, K. Arnold, R. Blix, O. Gulbransson, T. T. Heine und E. Thöny waren, die im "Simplicissimus" veröffentlichten. Herausragend ebenfalls die apokalyptischen Karikaturen von A. P. Weber. Seit 1980 gibt es das erste europäische Museum für Karikatur und Cartoon in Basel.

    Kalenderblatt - 26. April

    1925 Hindenburg wird zum Reichspräsidenten gewählt.
    1954 Eröffnung der Ostasien-Konferenz in Genf, auf der über die Koreafrage und den Frieden Indochinas beraten werden soll.
    1974 Der Bundestag stimmt über die Reform des § 218 ab und entscheidet sich für die Fristenlösung, die aber am 25. Februar vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt wird.