Jerusalem

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    Jerusalem

    Staat Israel
    Höhe 606–826 m.ü.NN
    Fläche 126 km²
    Einwohner 705.000
    Vorwahl 02
    Webpräsenz http://www.jerusalem.muni.il

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    ägyptisch: Urusalim, "Stadt des Gottes Salem";

    Hauptstadt von Israel mit 705 000 Einwohnern. Jerusalem besitzt eine Universität, eine Kunst- und Musikhochschule sowie mehrere Bibliotheken, Archive und Mussen und ist Sitz der Knesseth, des israelischen Parlamentes. Außerdem handelt es sich um einen bedeutenden Industriestandort. Den drei großen monotheistischen Weltreligionen gilt Jerusalem als heilige Stadt. Durch den Tempel ist Jerusalem Zentrum des Judentums. Dem Christentum ist die Stadt heilig, weil hier viele bedeutende Ereignisse des Lebens Jesu stattfanden. Für die Anhänger des Islam ist Jerusalem nach Mekka und Medina die wichtigste heilige Stadt, weil hier angeblich der Prophet Mohammed auf der geflügelten Stute Burak zum Himmel aufgefahren ist.

    Kunst und Kultur

    Aus hellenistisch-römischer Zeit sind Teile der so genannten Klagemauer, der Stadtmauer sowie des Davidturms (Palast des Herodes, 23 v.Chr.) erhalten. Innerhalb der Ringmauer (16. Jh.) liegen unter anderem die Grabeskirche, die armenische Kathedrale (im 11. und 12. Jh. erneuert) und der ehemalige Tempelbezirk mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee. Östlich der Altstadt befindet sich der Ölberg mit einer jüdisch-christlichen Nekropole und zahlreichen Kirchen und Kapellen.

    Bauten des 20. Jh.s sind die neue Hebräische Universität mit Synagoge (1957), das Israel-Museum mit Skulpturengarten (vollendet 1965) und die Gedenkstätte Yad Vashem.

    Geschichte

    Jerusalem blickt auf eine lange Geschichte zurück, in der die Stadt Streitpunkt kriegerischer Auseinandersetzungen war. Die Stadt wurde im Verlauf ihrer Geschichte über 30-mal erobert. Die Ersterwähnung stammt aus dem 19. Jh. v.Chr. Um 1000 v.Chr. wurde die Stadt durch König David den Kanaanäern entrissen und zur Hauptstadt erhoben. Um 960 v.Chr. erfolgte der Tempelbau Salomos. Der Tempel wurde glanzvoller, fester Mittelpunkt des jüdischen Kults. In der Folgezeit wurde Jerusalem mehrfach belagert, zerstört und geplündert. 587 v.Chr. verwüstete Nebukadnezar II. die Stadt und verschleppte die Einwohner in die "Babylonische Gefangenschaft". 539 v.Chr. wurden schließlich die Rückkehr der Verschleppten und der Wiederaufbau der Stadt mit persischer Hilfe möglich. 168 v.Chr. eroberte Antiochos IV. von Syrien Jerusalem und schändete den Tempel, der nach Ende der syrischen Herrschaft von den Makkabäern wiederhergestellt wurde. 63 v.Chr. wurde die Stadt von Pompejus besetzt und 70 n.Chr. von Titus völlig zerstört. Die Wiederherstellung erfolgte 130 n.Chr. durch Hadrian. Durch Konstantin den Großen wurde die Stadt zur christlichen Weihe- und Pilgerstätte (Heiliges Grab) erhoben. Die christliche Herrschaft endete 637, als die Stadt von den Arabern erobert wurde. Erst 1099 gelang die Rückeroberung durch die Kreuzfahrer, die ein Königreich mit Jerusalem als Hauptstadt errichteten. Aber bereits 1187 gewannen die Araber unter Sultan Saladin die Stadt zurück. Weitere Versuche, das Heilige Land durch Kreuzzüge zu erobern, hatten keinen nachhaltigen Erfolg, obwohl Friedrich II. die Stadt noch einmal für einige Jahre durch geschickte Unterhandlungen zurückgewann. 1517-1918 stand die Stadt unter der Herrschaft des Osmanischen Reiches; 1917-48 war sie Sitz der britischen Mandatsregierung von Palästina. 1950 erfolgte die Teilung in den israelischen Westen und den arabischen (jordanischen) Osten, der 1967 im Zuge des Sechs-Tage-Krieges von Israel besetzt wurde (Groß-Jerusalem). Der Status von Jerusalem ist auch Gegenstand der Verhandlungen zwischen PLO und Israel.


    Kalenderblatt - 19. März

    1921 Russland und Polen unterzeichnen einen Friedensvertrag.
    1953 Der Bundestag billigt die deutsch-alliierten Verträge, die später Deutschlandvertrag genannt werden. In ihnen wird das Ende des Besatzungsstatus und die Wiedererlangung der Souveränität geregelt.
    1956 Die Bundesrepublik erlässt das Soldatengesetz, in dem die Forderungen an eine demokratische Armee dargelegt werden.