Hunde-Mensch oder Katzen-Mensch? So findet man es heraus!

    Aus WISSEN-digital.de

    Quelle / Copyright: Youtube / Knuddel die Katz

    „Die streiten sich wie Hund und Katze“, sagt der Volksmund und betont dabei den konträren Charakter unserer zwei Lieblingshaustiere. Doch haben auch ihre Halter entsprechend unterschiedliche Persönlichkeiten oder ist das ein Vorurteil? Psychologische Studien sind dem Wesen von Hunde- und Katzenmenschen auf den Grund gegangen und haben dabei spannende Erkenntnisse gewonnen.

    Wie werden die menschlichen Persönlichkeiten messbar?

    Zunächst noch ein kleiner Exkurs zur Frage: Wie misst man überhaupt die Persönlichkeit eines Menschen? Hier nutzen Psychologen standardisierte Fragebögen, in denen Probanden auf Skalen von 1 bis 5 ihr alltägliches Verhalten, ihre Selbsteinschätzungen sowie ihre Überzeugungen über ihre Mitmenschen und die Welt bewerten.

    Ziel ist es, den Charakter des Probanden anhand seiner 5 zentralen Charakterzüge, den sogenannten „Big 5“, zu beschreiben. Im Ergebnis beurteilen Psychologen, wie aufgeschlossen, gesellig, gewissenhaft, verträglich und emotional verletzlich ein Mensch im Vergleich zum Durchschnitt ist und können so verschiedene Individuen oder Gruppen miteinander vergleichen.

    Was sagt der Big-5-Test über den typischen Katzenhalter?

    Katzenmenschen erreichen beim psychologischen Test höhere Werte bei den Punkten Aufgeschlossenheit und Neurotizismus. Demnach sind sie offener für neue Erfahrungen als Hundehalter, aber zeigen sich auch sensibler und emotional verletzlicher. In weiteren Studien zu den beiden Tierhaltern charakterisierten Psychologen die typischen Katzenhalter im Vergleich zu Hundebesitzern als tendenziell kreativer, unkonventioneller und intelligenter. Demnach hören Katzenmenschen stärker auf ihre Intuition und sind eher dazu bereit, soziale Konventionen zu hinterfragen und zu ignorieren. Gleichzeitig würden sich viele Katzenliebhaber eher als Einzelgänger bezeichnen.

    Wie spiegeln die Charaktere der Halter ihre Katze?

    Wenn man das psychologische Porträt des Katzenhalters liest, erkennt man eigentlich sofort die Katze darin. Denn auch sie geben sich im Vergleich zum Hund eher unabhängig, selbstständig und kreativ im Erreichen ihrer Ziele. Manche geben sich launisch wie eine Diva und die meisten sind für menschliche Konventionen absolut unempfänglich.

    Katzenmenschen wiederum können den freiheitsliebenden Tieren ihren eigenen Kopf lassen und bewundern gar ihre Art, sich nicht gleich von jedem Menschen streicheln zu lassen, sondern selbst zu bestimmen, wann ein Kontakt stattfindet. Es kommt natürlich auch auf die Rasse an: Eine Britisch Kurzhaar hat einen anderen Charakter als eine Norwegerkatze. Die schöne Katze aus Großbritannien sucht vermehrt den Kontakt zu ihren Menschen und ist äußerst ausgeglichen. Wer allerdings von einem Haustier erwartet, quasi auf Knopfdruck mit dem Halter in Kommunikation zu treten, schafft sich eher keine Katze an.

    Wie sieht der typische Hundemensch aus?

    Bezogen auf den Big-5-Persönlichkeitstest erlangen Hundehalter höhere Werte in den Punkten Geselligkeit, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit. Das lässt auf Charaktere schließen, die sich lieber in Gruppen organisieren und dabei mehr Kompromisse eingehen sowie ein stärkeres Pflichtbewusstsein an den Tag legen. Erstaunliche Erkenntnis: Forscher stellten auch fest, dass Menschen, die regelmäßig eine Kirche besuchen, eher Hunde halten als Katzen.

    Im Gegensatz zu Katzenhaltern charakterisieren die psychologischen Modelle einen Hundeliebhaber außerdem als lebhafter und warmherziger. Er lebt eher regelkonform, ist praktischer veranlagt und interessiert sich mehr für die Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen.

    Wie der Hund so das Herrchen …

    Auch in dieser Charakterbeschreibung erkennt man das Haustier sofort wieder, denn Hunde sind wie Wölfe Rudeltiere. Einziger Unterschied: Der domestizierte Hund betrachtet seine(n) Menschen als sein Rudel und verhält sich entsprechend sozial und angepasst: Er will gefallen, hat Spaß an gemeinsamen Unternehmungen und buhlt um die Aufmerksamkeit seines Halters.

    Kein Anspruch auf Allgemeingültigkeit

    Natürlich bilden Persönlichkeitstests nicht die Realität jedes Einzelnen ab, denn die Entscheidung zwischen Hund und Katze basiert auch auf anderen Faktoren als auf reiner Sympathie: So müssen Hunde mehrmals täglich ausgeführt werden, während Katzen sich in ihrem Revier selbstständig bewegen. Für Hundehalter fällt konsequente Erziehungsarbeit an, während Katzenbesitzer über die Stubenreinheit hinaus meist nicht viel von ihrem Tier verlangen. Was das Reisen anbelangt, haben sich viele Hotels und Pensionen auf Hundebesuch eingestellt – Katzen bevorzugen dagegen eher den Katzensitter in den eigenen vier Wänden. Die Wahl des Haustieres wird also stark von der jeweiligen Lebenssituation und auch von der Familienkonstellation des Halters bestimmt.

    Fazit: Es kommt auch immer auf den Einzelfall an

    So treu wie ein Hund oder so eigensinnig wie eine Katze? – Irgendwie spiegeln sich die sprichwörtlichen Unterschiede zwischen den liebsten Vierbeinern der Deutschen auch in ihren Haltern wider. Doch die Tendenz hat weder beim Tier noch beim Menschen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Schließlich trifft man auf sture Hunde so oft wie auf verschmuste Katzen und auch ihre Halter zeigen alle möglichen Farben individueller Persönlichkeiten.