Hausbuchmeister

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    deutscher Zeichner, Kupferstecher und Maler

    auch: Meister des Hausbuches von Schloss Wolfegg;

    tätig um 1475 bis nach 1490, meist am Mittelrhein; neben Schongauer der bedeutendste deutsche Stecher Ende des 15. Jh.s, benannt nach einer von ihm mit Zeichnungen versehenen Handschrift, des so genannten Wolfegger Hausbuchs, im Besitz der Fürsten von Waldburg-Wolfegg, früher auch Meister des Amsterdamer Kabinetts genannt, weil sich über 80 seiner seltenen Stiche im Rijksmuseum Amsterdam befinden. Er schuf Gemälde, Zeichnungen und Kupferstiche; Letztere sind seine bedeutendste Leistung: 91 Blätter sind von ihm bekannt, davon über die Hälfte Profandarstellungen.

    Auch technisch bedeutend durch ein ihm eigenes Verfahren des leichten Führens der kalten Nadel auf weicher Platte. Als künstlerische Persönlichkeit steht er in seiner Zeit vereinzelt da. In seinem Stil lassen sich Einflüsse vom Meister E.S. sowie der Niederländer nachweisen.

    Hauptwerke: "Hl. Christophorus", "Tod und Jüngling", "Kinderszene", "Ringer"; "Hund", zeichnerisches Hauptwerk: "Wolfegger Hausbuch" (technische Zeichnungen, Kampf- und Liebesszenen, Planetendarstellungen u.a.), malerische Hauptwerke: "Auferstehung Christi" (Frankfurt, Städel), "Kreuzigung Christi", Mittelstück eines Flügelaltars (Freiburg i.Br., Museum).