Martin Schongauer

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    Maler und Kupferstecher; * um 1450 in Colmar, † 2. Februar 1491 in Colmar

    Hauptmeister der deutschen Spätgotik; sein Vater Caspar war ein aus Augsburg stammender Goldschmied.

    Schongauer gründete eine Malerwerkstatt in Colmar, die bedeutendste seiner Zeit in Oberdeutschland. 1489 wurde er nach Breisach berufen, um Fresken für das Münster zu malen. Der Ruhm Schongauers beruht v.a. auf der Entwicklung des Kupferstichs: Erhalten sind 115 Stiche, hauptsächlich religiösen Inhalts, von großem Fantasiereichtum und starker Gestaltungskraft, die die unmittelbare Vorstufe zu den Stichen Dürers darstellen.

    Das malerische Werk Schongauers ist stark umstritten, da es beinahe nur auf Zuschreibungen beruht; nur ein einziges voll gesichertes Werk ist erhalten: "Maria im Rosenhag" (1473, Colmar, Dominikanerkirche). Der Stil Schongauers zeigt Beeinflussung durch Rogier van der Weyden.

    Hauptwerke (z.T. umstrittene Zuschreibung): Tafeln des Altars der Antoniterkirche in Isenheim (Colmar, Unterlindenmuseum); sechs kleinere Marientafeln (u.a. in Museen in Basel, München, Berlin und Wien). Stiche: "Versuchung des heiligen Antonius" (um 1475); "Marientod"; "Große Kreuzigung"; "Passionsfolge"; "Große Kreuztragung".