Hans von Seeckt

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    deutscher Militär; * 22. April 1866 in Schleswig, † 27. Dezember 1936 in Berlin

    Hans von Seeckt, der im Ersten Weltkrieg Generalstabsoffizier und seit 1919 Leiter der militärischen Vertretung der deutschen Friedensdelegation in Versailles gewesen war, wurde 1920 zum Chef der Heeresleitung ernannt. Mit dem von den Siegermächten zugestandenen 100 000-Mann-Heer stellte der monarchistisch gesinnte Seeckt als "Schöpfer der Reichswehr" statt des verbotenen Volksheeres eine Kadertruppe auf, die sich als "Staat im Staate" von der demokratischen Ordnung abkapselte und nur eine parteipolitisch neutrale Rolle spielte. 1923 ließ Seeckt, von Reichspräsident Ebert mit der vollziehenden Gewalt betraut und quasi Militärdiktator, die Umsturzversuche von links (in Sachsen und Thüringen) niederschlagen. Bei Revolten von rechts (Kapp-Putsch und Hitlerputsch) lehnte er aber nach dem Motto "Truppe schießt nicht auf Truppe" ein Eingreifen ab. 1926 wurde er nach einem Konflikt mit dem Reichswehrminister Geßler verabschiedet. Danach betätigte er sich als Militärschriftsteller ("Gedanken eines Soldaten", 1929), Politiker (1930-32 Mitglied des Reichstages als Abgeordneter der DVP) und hielt sich 1934/35 als militärischer Berater von Tschiang Kai-schek in China auf.

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