Gregor Erhart

deutscher Bildhauer; * um 1470 in Ulm, † 1540 in Augsburg

folgte 1494 seinem Schwager A. Daucher nach Augsburg, wo er seitdem eine große Werkstatt unterhielt und einer der bedeutendsten Meister seiner Zeit wurde; doch sind keine urkundlich erwähnten Werke erhalten, das heute erhaltene Œuvre ist nur stilkritisch und mit einiger Wahrscheinlichkeit erschlossen. Stilistisch beruht sein Werk auf der Ulmer Tradition, besonders Multschers, und weist Beziehungen auf zu Riemenschneider und Syrlin dem Älteren. Sein Entwicklungsgang ist dem Holbeins des Älteren analog: Er wurzelt in der Spätgotik, übernimmt aber Renaissanceformen und ihre heitere Anmut. Hauptwerke: Hochaltar der Kirche in Blaubeuren (1493/94). Schutzmantelmadonna für Kaisheim (1502-04, Berlin, Staatliche Museen). Schutzmantelmadonna (um 1515, Wallfahrtskirche Frauenstein/Oberösterreich).